5 Unternehmen über agile Arbeit im „On the way to New Work“-Podcast
Was ist „On the way to New Work“?
Was ursprünglich als Recherche für ihr Buchprojekt geplant war, ist heute der wohl bekannteste Podcast zum Thema agile Arbeit. Seit dem 1. Mai 2017 gehen der frühere Werber Michael Trautmann und Filmemacher Christoph Magnussen jede Woche mit einer neuen Episode „On the way to New Work“ (kurz: OTWTNW) auf Sendung. Darin sprechen sie mit Unternehmern, Pionieren agiler Arbeit, Buchautoren und anderen, spannenden Persönlichkeiten über New Work und ergänzende Themenfelder.
Als eines der ersten Formate zu diesem Thema haben sich Trautmann und Magnussen eine große Fangemeinde aufgebaut. So haben einzelne Folgen alleine auf der Plattform Soundcloud über 15.000 Hörer. Ausgehend davon, dass die Reichweite auf Spotify und iTunes noch einmal höher sein dürfte, kann man von 50-60.000 Hörern ausgehen.
5 Personen über die agile Arbeit in deutschen Unternehmen bei „On the way to New Work“
In 150+ Episoden OTWTNW haben Michael Trautmann und Christoph Magnussen mit Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen gesprochen. Inhaltlich haben die Macher dabei auch Episoden mit ergänzenden Schwerpunkten geschaffen. So sprechen Sie auch mal mit Familien auf Weltreise, Fotograf*innen oder den Veranstaltern aktueller Trendevents. Dabei sprechen Sie über das Thema New Work in den Grenzen zu Spiritualität, Kommunikation und Marketing sowie Digitalisierung und Trends.
Für alle neuen Pioniere agiler Arbeit haben wir in der nachfolgenden Liste 5 Episoden von „On the way to New Work“ ausgewählt, in denen der Fokus auf Veränderungen in der Zusammenarbeit und Agilität liegt. Es sind 5 Episoden, die zu neuem Denken inspirieren und zu denen wir mit ergänzenden Hintergründen zusätzliche Erkenntnisse liefern.
Mehr praktische Beispiele? In unseren Trainings zu Agilität liefern wir umfassende Einblicke in die Welt agiler Unternehmen.
1. Episode #03: Christoph und Steffen Behn von Die Kartenmacherei
„Wir sind anders“, sagen die Macher des digitalen Unternehmens „Die Kartenmacherei“. Seit 2010 hat sich das Unternehmen zum Marktführer für personalisierte Grußkarten entwickelt. 15 Mio. Karten jährlich versendet das Unternehmen derzeit. Damit sind sie auf gutem Weg, ihre Vision – Bis 2023 sollen 50 Mio. Menschen eine ihrer Karten in den Händen halten – in die Realität umzusetzen. Seit Ende 2018 ging der Mitgründer Christoph Behn aus diesem Grund noch einen Schritt weiter und gründete mit weiteren Partnern den Venture Builder „better“, um so weitere Ideen rund um ihr Kerngeschäft in die Welt zu bringen.
Wir sind davon überzeugt, dass diejenigen Menschen Entscheidungen treffen sollten, die von ihren Folgen am stärksten betroffen sind.
Sowohl „Die Kartenmacherei“, als auch „better“ setzen dabei auf Agilität: Autonom agierende, cross-funktionale Teams arbeiten daran die Produkte und Services der Unternehmen besser zu machen. Sie setzen sich ambitionierte Ziele – wie ihre Vision unter Beweis stellt – und helfen ihren Mitarbeitern aktiv dabei, ein agiles Mindset zu erlangen. Auch der Blog-Post von Anna Bilek, die aus der Agenturwelt zur Kartenmacherei wechselte und von ihren neu gewonnenen Erkenntnissen berichtet, ist eine Leseempfehlung.
Die Leute glauben immer: 'Mit einem Tool erschlage ich das Problem.' Das ist nonsens.
In der Episode #03 des OTWTNW-Podcast sprechen die Gründer Christoph und Steffen Behn über ihre am Spotify-Model orientierte Organisationsform (Stand Mai 2017) und die Herausforderungen, die sie auf dem Weg dorthin hatten. Sie geben Buchempfehlungen und einen umfassenden Einblick in die von ihnen genutzten Tools.
Links zur Episode #03:
2. Episode #09: Max Wittrock von mymuesli
In 2007 gegründet, heute auf 750+ Mitarbeiter und 58 Mio. Euro Umsatz hochgewirtschaftet: mymuesli ist als Digitalisierungspionier eines der Vorzeige-Startups des Landes. Ursprünglich mit individualisierten Müsli-Kompositionen gestartet, hat es sich das Passauer Unternehmen inzwischen in 1.500+ Supermärkte und zu eigenen Läden in vielen DACH-Städten gebracht.
Was bei mymuesli wichtig ist: Vertrauen, ein hohes Maß an Transparenz und Verbindlichkeit.
In Bezug auf agile Arbeit ist mymuesli vor allem gern zitiertes Fallbeispiel für Objectives & Key Results (kurz: OKR). In 2015 hatte Mitgründer Hubertus Bessau die agile Führungsmethode eingeführt, um den damals rund 600 Mitarbeitern ein Instrument für fokussiertes Arbeiten in selbstgeführten Teams an die Hand zu geben. Doch auch Themen, wie Diversität, Fehlerkultur und stetige Veränderung sind Teil der agilen Kultur von mymuesli.
Wichtig ist zu erkennen, dass es in einer größeren Organisation nie von Anfang an perfekt läuft.
Gast dieser Episode ist mymuesli-Mitgründer Max Wittock. Gemeinsam mit Philipp Kraiss und Hubertus Bessau baut er seit April 2007 das Unternehmen auf und tritt als Gesicht des Unternehmens am Häufigsten in Erscheinung. Im Podcast spricht er über digitalen Tools für distribuierte, also über mehrere Standorte verteilte Teams sowie die Meeting- und Feedback-Kultur von mymuesli. Auch für weiche Themen wie Achtsamkeit und Lebensglück gibt es im Gespräch mit Michael Trautmann einige praktische Beispiele.
Links zur Episode #09:
3. Episode #47: Tarek Müller von AboutYou
Das Hamburger Grown-up AboutYou hat es seit seiner Gründung in 2014 weit gebracht. Nach Zalando ist das Tochterunternehmen des Versandriesen Otto 2018/19 mit 461 Mio. Umsatz zur Nummer 2 im Online Modehandel gewachsen. Mit seiner Bewertung von über 1 Mrd. USD ist es heute eines der wenigen sogenannten Unicorns bzw. Einhörner in Deutschland.
Ein Erfolgsfaktor von AboutYou sind die agilen und leanen Arbeitsweisen. Bei den Hamburgern ist das Konzept des Minimum-Viable-Products aus dem Kontext von Lean Startup ein zentraler Innovationsansatz. Die Aufbauorganisation der Tech-Teams zeigt die digitale DNA des Unternehmens: So zeichnet sich jedes Team für ein einzelnes Themengebiet bzw. ein spezifisches Problem verantwortlich. Ein Ansatz den IT-Konzepte wie die Microservice-Architektur mit agilen Organisationsmodellen gemeinsam haben.
Bei Corporates wird 80% der Energie darauf verschwendet Karrieren zu sichern. Da wird im nicht im Sinne des Outputs gearbeitet, sondern im Sinne der Beibehaltung des Status quo.
Die Kultur von AboutYou ist vor allem geprägt durch die Prinzipien des Lean Managements. Hier fokussiert der Onlinehändler auf hohe Anpassungsfähigkeit und schnelle Reaktionen. Den Hamburgern geht es um maximale Effizienz bei minimaler Reibung – so beschreibt es Tarek Müller im Gespräch mit Michael Trautmann und Christoph Magnussen.
Mit 24 Jahren gründet er AboutYou. Doch schon vor dem Start seiner Erfolgsgeschichte war er unternehmerisch tätig, mit 17 Jahren sogar dank 150.000 EUR Schulden sogar einmal kurz vor der Privatinsolvenz. Doch er bricht die Schule ab, beginnt selbständig für die namhafte Werbeagentur Kolle Rebbe zu arbeiten und startet durch. Mit 20 Jahren macht er mehrere Millionen Umsatz. Diese und andere spannende Geschichten erzählt Tarek Müller in der 47. Episode des OTWTNW-Podcasts. Es geht um Vorbilder und Mentoren, die Kultur von AboutYou, Konzernen und Unternehmen, in denen er persönliche Erfahrungen gesammelt hat.
Links zur Episode #47:
4. Episode #50: Tim Mois von sipgate
Das Düsseldorfer Unternehmen sipgate ist per Definition kein Startup mehr: 2004 gegründet, 130 Mitarbeiter, 20 Mio. Umsatz mit Cloud-Telefonie. Und doch: Geht man sipgate auf einer seiner vielen Veranstaltungen besuchen, fühlt es sich wie ein solide finanziertes Jungunternehmen an. Denn wer sipgate besucht, ist bei einem der agilen Pioniere des Landes.
Nachdem sich das Unternehmen für Lernreisen und Besucher geöffnet hat, im Team ein Buch geschrieben wurde und es sich auch für Kunst und Kultur engagiert, stehen sipgate und auch sein Gründer Tim Mois mehr in der Öffentlichkeit. Viele Interessieren sich für die agilen und leanen Vorgehensmodelle, die besondere Form der Führung und Kultur im Unternehmen.
Unser Ziel ist es eine 'highly aligned, loosly coupled' Organisation zu sein. Wir wollen keine Abhängigkeit zwischen Abteilungen, aber die Kraft mitnehmen, wenn alle in die gleiche Richtung laufen.
Bei On the way to New Work spricht Tim Mois über im Team verteilte Führungsaufgaben, das sogenannte Peer Management, über den Schmerz bei der Einführung agiler Arbeitsweisen und warum es bei sipgate grade kein Homeoffice gibt.
Links zur Episode #50:
5. Episode #55: Sabine Scheunert von Mercedes-Benz Cars
Die Automobilindustrie steht vor einem revolutionären Umbuch: E-Mobilität, autonomes Fahren, multi- und intermodale Mobilität. Als Premium-Hersteller ist Mercedes-Benz Cars im Zentrum dieses Wandels.
Daimler hat schon 2016 begonnen sich mit der eigenen Führungskultur zu befassen. Die Initiative Leadership 2020 gilt als Startpunkt der agilen Transformation des Stuttgarter Konzerns. Seit 2018 lebt Daimler als hybride Organisation zwei Organisationsmodelle und erlaubt sich neben der Linie auch cross-funktionale, bereichs- und länderübergreifende Teams in ihrer Schwarmorganisation.
Auch Mercedes-Benz setzt auf Scrum, Lean Startup und Schwärme. So wurde etwa die technische Neuausrichtung der Internetseiten in einem der größten, mit End-to-End-Verantwortung ausgestatteten Schwarm-Einheiten des Konzerns umgesetzt. Mit Erfolg: Statt dem ursprünglich geplanten Ziel, vier Länder pro Jahr auf die neue Technologie umzustellen, hat es das Team dank Selbstorganisation auf 20 geschafft.
Eine der größten Herausforderungen ist es, im Krisenmodus, wenn ein Fehler passiert, nicht wieder in die alten Muster zurückfällt.
Als Vice President Digital & IT Sales/Marketing ist Sabine Scheunert verantwortlich für etwa 2.000 Mitarbeiter von Mercedes-Benz Cars, darunter auch das benannte Schwarm-Team. Im OTWTNW-Gespräch spricht sie darüber, wie sie täglich die Agilität im Unternehmen steigert.
Links zur Episode #55:
Weitere Unternehmen „On the way to New Work“
Weltweit sind Unternehmen auf die Reise gegangen, um ihre Arbeitsweisen und Organisationsformen zu überdenken. Auch Me & Company arbeitet seit 2012 mit Scrum, Kanban und seit 2016 in einer eigenen Form von Holocracy. Dabei haben wir 100+ Unternehmen kennengelernt, die das Thema Arbeit neu denken. Die Erfahrungen und Ergebnisse unserer Reise teilen wir regelmäßig, in unseren Trainings und Fortbildungen.