Lean Startup: Präsentation eines Prototyps in einer Review

Lean Startup: schnell und effizient Innovationen schaffen

Mit dem agilen Framework Lean Startup entwickeln Unternehmen schlank und risikoarm neue Geschäftsmodelle. Auch in der heutigen, von ständiger Veränderung geprägten, Geschäftswelt bleiben sie so wettbewerbsfähig und innovativ. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Lean Startup funktioniert und was es für den Kreislauf aus Bauen-Testen-Lernen braucht.

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Was ist Lean Startup?

In volatilen Märkten haben Unternehmen zunehmend die Herausforderung, innovativ und agil genug zu bleiben, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Die traditionellen Ansätze zur Produkt- und Geschäftsmodellentwicklung sind oft langsam und zu teuer. Deswegen bergen sie ein hohes Risiko, dass das Ergebnis schlussendlich nicht den Bedürfnissen des Marktes entspricht. Auf Basis dieser Herausforderungen entwickelte Eric Ries das Lean-Startup-Rahmenwerk (auch Framework genannt).

Lean Startup basiert auf der Idee des „Build-Measure-Learn“-Kreislaufs. Dieser ermöglicht Unternehmen, schnell innovative Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln, diese frühzeitig auf dem Markt zu testen und so risikoarm zu skalieren. Der Fokus liegt dabei auf der Schaffung von Kundennutzen bei gleichzeitiger Vermeidung von Verschwendung (z.B. von Zeit und Ressourcen). Das Framework wird oft mit der agilen Softwareentwicklung in Verbindung gebracht, ist jedoch auf alle Branchen und Produkte anwendbar.

Infografik Lean Startup Zirkel
Der Lean-Startup-Kreislauf und die Ergebnisse der einzelnen Schritte
Der Lean-Startup-Kreislauf und die Ergebnisse der einzelnen Schritte

Der Ursprung von Lean Startup

Die Idee des Lean Startup wurde von Eric Ries geprägt. Der Gründer aus dem Silicon Valley beschrieb seine Erfahrungen als Unternehmer und Softwareentwickler in seinem Buch “The Lean Startup”. Ries erlebte, wie im Rahmen der Dotcom-Krise viele Start-ups nach langen Entwicklungsphase und hohem Ressourceneinsatz scheiterten, weil sie zu spät erkannten, dass ihre Geschäftsmodelle nicht den Bedürfnissen des Marktes entsprachen. Bei der Formalisierung des Lean-Startup-Ansatzes ließ sich Eric Ries von den Prinzipien des Lean Manufacturing (z. B. Kanban) inspirieren. Toyota entwickelte diese Prinzipien in den 1950er-Jahren, um die Verschwendung in der Produktion zu minimieren und die Qualität zu verbessern. Lean Startup sollte Gründern helfen, frühzeitig die Erfolgsaussichten ihrer Ideen zu evaluieren, um neue Geschäftsmodelle risikoarm skalieren zu können. Ries‘ Ideen hatten einen großen Einfluss auf die Start-up-Szene, lassen sich jedoch auch ideal auf Innovationen im Kontext etablierter Unternehmen übertragen.

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Wie funktioniert Lean Startup?

Lean Startup basiert auf dem Prinzip des schnellen Experimentierens und Lernens. Innovationen Produkte werden dabei so schnell wie so früh wie möglich der Zielgruppe vorgestellt. Auf dieser Basis erkennen Unternehmen schnell, ob neue Produkte oder Geschäftsmodelle die Bedürfnisse der Zielgruppe erfüllen. Nach erfolgreichem Markttest entwickeln sie ihre Ideen dann schrittweise weiter und testen die Neuerungen immer wieder. Dieses iterative Vorgehen wird durch die drei Kernphasen von Lean Startup ermöglicht, die sich fortlaufend wiederholen: Build, Measure, Learn (dt: Bauen, Testen, Lernen).

Produktentwicklung nach agiler Entwicklung im Vergleich zu traditioneller Entwicklung hinsichtlich des Risikos
Agile Entwicklung nach Lean Startup stiftet frühzeitig Wert für die Kund*innen und reduziert das Risiko der Produktentwicklung.
Agile Entwicklung nach Lean Startup stiftet frühzeitig Wert für die Kund*innen und reduziert das Risiko der Produktentwicklung.

Build: Innovationen mit geringst-möglichem Aufwand testbar machen

In der Build-Phase entwickeln Teams schnell Prototypen oder Minimal Viable Products (MVPs). Dabei gestalten sie das Produkt oder die Dienstleistung so einfach wie möglich, um Zeit und Ressourcen zu sparen. Das Ziel ist es, frühzeitig Feedback von Kund*innen und Nutzer*innen zu erhalten und das Produkt auf ihre Bedürfnisse anzupassen.

Was ist ein MVP (Minimum Viable Product)?

Ein MVP (dt: Minimal überlebensfähiges Produkt) wird häufig als Prototyp oder erste Version eines Produkts verstanden, die gerade genug Funktionen enthält, um ein Problem zu lösen oder eine Aufgabe zu erfüllen. Tatsächlich testen Team mit einem Minimal überlebensfähigen Produkt, ob ihre Innovation ausreichend Wert für die Zielgruppe stiftet.

Teams können zur Überprüfung ihres Wertangebots (Value Proposition) bereits grundlegende Funktionen entwickeln. In vielen Fällen gibt es jedoch schlankere Wege, das Wertangebot zu überprüfen, ohne dafür Entwicklungsaufwand zu betreiben. Im Folgenden haben wir einige prägnante MVP-Beispiele zusammengefast.

Dropbox: Ein bekanntes MVP-Beispiel

Dropbox-Gründer Drew Houston hatte Schwierigkeiten Finanzierungen für seine Geschäftsidee zu erhalten. Potentielle Geldgeber konnten sich 2007 nicht vorstellen, dass ausreichend Privatpersonen Interesse an Cloud-Speicher haben könnten. Houston entwickelte daher einen MVP, mit dem er evaluieren konnte, ob Menschen bereit wären, für Cloud-Speicher zu zahlen. Dazu musste sein Team keine einzige Funktion entwickelt: Er drehte ein selbst-gesprochenes Video mit Papierfiguren. Dieses Video erklärt auf einfache Weise den Wert, den Dropbox für Nutzer stiftet. Am Ende des Videos konnten sich Interessenten gegen einen Aufpreis in die Warteliste für das noch nicht entwickelte Produkt eintragen.

Unsere Warteliste wuchs über Nacht von 5.000 auf 75.000 Menschen.

Drew Houston
Gründer von Dropbox

Ohne tatsächlich Funktionen entwickelt zu haben, bewies das Gründungteam, dass es einen ausreichend großen Markt für ihre Idee gab. So konnten sie ruhigen Gewissens an der Skalierung von Dropbox arbeiten. Hier das besagte Video:

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Content Marketing Agentur Proof: Ein MVP-Beispiel von Me & Company

2016 entwickelte Me & Company mit der Bauer Media Group die Idee für einen neuen Geschäftszweig: eine Content Marketing Agentur – zu jener Zeit ein aufstrebender und vielversprechender Markt. Als MVP entwickelten wir keine Webseite, erste Artikel-Beispiele oder bauten ein Team auf. Um das Geschäftsmodell zu testen, reichte eine einzelne PowerPoint-Präsentation mit einem ersten Marken-Design. Eine einzelne Vertriebsmitarbeitern sprach mit dieser Präsentation bei potentiellen Kunden vor und konnte in kürzester Zeit erste Aufträge generieren. Sie validierte so das Geschäftsmodell und erzielte bereits nach 6 Monaten einen ROI (Return on Investment: Betriebswirtschaftliche Kennzahl, welche die Rendite des investierten Kapitals angibt) von 600 Prozent. Als Teil der Bauer Xcel Media ist das Team heute 50 Personen stark.

Weitere inspirierende MVP-Beispiele:

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Measure: Markttest mit echten Kunden durchführen

In der Measure-Phase erhebt das Team verschiedene Kennzahlen und Metriken, um zu überprüfen, ob das Produkt oder die Dienstleistung den Erwartungen der Kund*innen entspricht. Das Feedback und die Daten aus dieser Phase werden genutzt, um das Produkt oder die Dienstleistung zu verbessern und weiterzuentwickeln. Das Team sollte bereits in der Build-Phase klare Ziele und Metriken definieren, um in der Measure-Phase mit geeigneten Methoden den Erfolg ihrer Idee zu evaluieren. Im Zentrum der Measure-Phase stehen dabei Hypothesen, die für den Erfolg des Geschäftsmodells zentral sind.

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Hypothesen im Zentrum von Lean Startup

Hypothesen spielen eine zentrale Rolle im Lean-Startup-Rahmenwerk. Sie helfen Teams, Annahmen über das Produkt, den Markt, die Kundenbedürfnisse und andere relevante Aspekte zu formulieren und zu testen. Hypothesen sind Vermutungen oder Vorhersagen darüber, wie sich bestimmte Änderungen oder Entscheidungen auf das Produkt und den Markterfolg auswirken. Hypothesen können in allen Phasen des Lean-Startup-Zyklus entwickelt werden. Die Überprüfung findet jedoch in der Measure-Phase statt:

  • Build-Phase: Teams können bereits in der Build-Phase Hypothesen aufstellen, um zu bestimmen, welche Funktionen oder Eigenschaften des Produkts für die Kund*innen am wichtigsten sind. So stellen sie ein schlankes und fokussiertes Vorgehen sicher.
  • Measure-Phase: In der Measure-Phase können Teams mit Hypothesen überprüfen, ob das Produkt die gewünschten Ergebnisse erzielt oder Anpassungen erforderlich sind. Wichtige und häufig aufgestellte Hypothesen sind beispielsweise “Unser Produkt löst tatsächlich ein Problem der Zielgruppe.”, “Kund*innen sind bereit, für unsere Lösung Geld zu bezahlen.”, “Es gibt ausreichend zahlende Kund*innen, damit unser Produkt wirtschaftlich ist.”
  • Learn-Phase: In der Learn-Phase verwendet das Team Hypothesen, um neue Annahmen darüber aufzustellen, wie das Produkt weiterentwickelt und vermarktet werden kann. Diese überprüfen die Anwender*innen von Lean Startup dann in der nächsten Measure-Phase.

Agile Teams testen ihre Hypothesen in der Regel durch Experimente. Sie erstellen beispielsweise verschiedene Variationen ihrer Lösung und testen diese mit ihrer Zielgruppe. Die gesammelten Daten und das Kundenfeedback ermöglichen ihnen, ihre Hypothesen sehr früh zu validieren oder zu widerlegen. Wird eine Hypothese widerlegt, kann das Team Anpassungen vornehmen, um das Produkt zu verbessern und neue Hypothesen aufzustellen.

Learn early, learn often

Drew Houston
Gründer von Dropbox

Die Verwendung von Hypothesen und Experimenten im Lean Startup ermöglicht es Unternehmen, aufgrund von Daten und Kundenfeedback fundierte Entscheidungen zu treffen. Zudem können sie so ihre Produkte oder Dienstleistungen kontinuierlich an die Bedürfnisse des Marktes anpassen. Es unterstützt den iterativen Prozess des Lernens und der kontinuierlichen Verbesserung, der im Lean Startup zentral ist. Je nach Kontext und Zielsetzung können Teams eine Vielzahl von Methoden zur Überprüfung der Hypothesen im Rahmen der Measure-Phase nutzen.

5 Methoden für Kundenforschung in Lean Startup

In der Measure-Phase stehen Teams grundsätzlich alle Methoden der Kundenforschung zur Verfügung. Hier finden Sie beispielhaft 5 Methoden, die besonders flexibel und universell eingesetzt werden können.

  1. A/B-Tests: Bei A/B-Tests erstellt das Team zwei oder mehr Variationen eines Produkts oder einer Funktion und liefert diese an verschiedene Gruppen von Nutzern aus. Durch die Analyse von Metriken wie Conversion Rates oder Nutzerverhalten kann das Team feststellen, welche Variation die besseren Ergebnisse erzielt und somit die Hypothese überprüfen.
  2. Umfragen und Interviews: Das Team kann Umfragen oder Interviews durchführen, um direktes Feedback von Kund*innen und Nutzer*innen zu erhalten. Durch gezielte Fragen überprüft und validiert es bestimmte Hypothesen. Diese qualitative Methode liefert wertvolle Einblicke und ergänzt quantitative Daten.
  3. Nutzertests: Durch das Beobachten von Nutzer*innen bei der Verwendung des Produkts oder der Dienstleistung können wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Das Team beobachtet, wie Nutzer*innen mit dem Produkt interagieren, Schwierigkeiten oder Frustration erleben und holt Feedback direkt von den Nutzer*innen ein. Durch die Beobachtung des Nutzerverhaltens überprüft das Team Hypothesen über die Benutzerfreundlichkeit, Effektivität und den Mehrwert des Produkts überprüft.
  4. Wizard-of-Oz-Test: Beim Wizard-of-Oz-Test wird ein scheinbar voll funktionsfähiges Produkt simuliert, das aber in Wirklichkeit von Menschen im Hintergrund gesteuert wird. Diese Methode ermöglicht es dem Team, das Nutzerverhalten und die Reaktionen auf das Produkt zu beobachten, bevor es tatsächlich entwickelt wird. So überprüft das Team Hypothesen über die Akzeptanz und den Nutzen des Produkts, ohne vollständige Implementierung.
  5. Fake-Door-Test: Beim Fake-Door-Test wird eine fiktive Funktionalität oder ein fiktives Produkt beworben, ohne dass es tatsächlich existiert. Das Team kann das Interesse und die Reaktionen der potenziellen Nutzer messen, indem sie beispielsweise Klicks auf einen Button oder eine Schaltfläche zählen. Diese Methode ermöglicht es, das Interesse und die Nachfrage nach einer bestimmten Funktion oder einem bestimmten Produkt zu testen, bevor tatsächlich entwickelt wird.

Ein Wizard-of-Oz-Test in Aktion:

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Diese Methoden bieten Teams vielfältige Möglichkeiten, ihre Hypothesen in der Measure-Phase zu überprüfen und fundierte Entscheidungen auf der Grundlage von Daten und Nutzerfeedback zu treffen. Die Kombination von quantitativen und qualitativen Methoden ermöglicht eine umfassende Bewertung der Hypothesen und unterstützt den kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Lean Startup.

See the customer, hear the customer, be the customer

Alte Weisheit der Kundenforschung

Learn: Schnell aus Erkenntnissen lernen und anpassungsfähig bleiben

Die Learn-Phase ist der wichtigste Teil des Lean-Startup-Prozesses. Hier nutzen die Anwender*innen das Feedback und die Daten aus der Measure-Phase, um das Produkt oder die Dienstleistung weiter zu optimieren und neue Hypothesen zu entwickeln. Das Ziel ist es, schnell zu lernen und das Produkt an die Bedürfnisse des Marktes anzupassen. Wenn das Produkt oder die Dienstleistung nicht den Erwartungen der Kund*innen entspricht, kann es verworfen oder stark verändert werden. Dank Lean Startup und frühem Lernen konnten diverse Geschäftsmodelle erfolgreich aufgebaut werden. Ein besonders prägnanter Fall ist das Unternehmen Slack, dass durch frühzeitiges Lernen einen völlig anderen, erfolgreichen Weg einschlagen konnte, als zunächst geplant.

Slack: Wie aus einem Videospiel eine Kollaborationsplattform wurde

Slack ist heutzutage ein beliebtes Chat-Tool. Wussten Sie, dass es ursprünglich ein Online-Spiel werden sollte?

Die Entstehungsgeschichte von Slack beginnt mit dem Unternehmen Tiny Speck. Tiny Speck startete zunächst mit dem Ziel, ein innovatives Online-Spiel namens „Glitch“ zu entwickeln. Glitch wurde im Jahr 2011 veröffentlicht, konnte jedoch nicht den gewünschten Erfolg erzielen und wurde bereits im Jahr 2012 wieder eingestellt. Während der Entwicklung von Glitch hatte das Team jedoch ein internes Chat-Tool entwickelt, um die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens zu verbessern.

Lean Startup: Screenshot vom Online-Spiel Glitch
Ein Einblick in “Glitch” Quelle: Scrrenshot von: http://www.glitchthegame.com/snaps/PHVMUK66SI726F4/6466-340d760802/
Ein Einblick in “Glitch” Quelle: Scrrenshot von: http://www.glitchthegame.com/snaps/PHVMUK66SI726F4/6466-340d760802/

Nachdem Glitch eingestellt wurde, erkannte das Team, dass ihr internes Chat-Tool möglicherweise ein eigenständiges Produkt mit großem Potenzial sein könnte. Sie entschieden sich daher, das Chat-Tool weiterzuentwickeln und es als Plattform für Kollaboration auf den Markt zu bringen. Im Jahr 2013 wurde Slack daher als eigenständiges Unternehmen gegründet.

Slack erhielt schnell Aufmerksamkeit und Anerkennung aufgrund seiner benutzerfreundlichen Oberfläche, seiner umfangreichen Integrationen mit anderen Tools und Plattformen sowie seiner Fähigkeit, die Teamkommunikation und Zusammenarbeit effektiv zu unterstützen. Das Unternehmen wuchs rasant und konnte namhafte Investoren gewinnen. Speziell die Nutzung von Lean Startup ermöglichte Slack, Bedürfnisse seiner Nutzer*innen zu erkennen und schnell mit passenden Lösungen zu adressieren.

Heute wird Slack von Millionen von Menschen weltweit genutzt und hat sich zu einer führenden Kollaborationsplattform entwickelt. Unternehmen aller Größenordnungen setzen sie ein, um die interne Kommunikation zu verbessern, Teamarbeit zu fördern und effizienter zusammenzuarbeiten.

Von der Idee zum Produkt

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Wofür kann Lean Startup genutzt werden?

Das Lean-Startup-Framework kann für alle Arten von Innovationen und Unternehmensgründungen genutzt werden. Sie ist besonders nützlich für Start-ups, die mit begrenzten Ressourcen arbeiten und schnell auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren müssen. Auch etablierte Unternehmen profitieren von dem Modell, um neue Produkte oder Geschäftsmodelle zu entwickeln und in kurzer Zeit auf den Markt zu bringen. Lean Startup kann auch für interne Projekte in Unternehmen genutzt werden, um schneller und effektiver zu arbeiten und die Zusammenarbeit im Team zu verbessern.

Das Lean-Startup-Rahmenwerk hat sich als wirksamer Ansatz für Unternehmen etabliert, um Innovationen voranzutreiben, Produkte zu optimieren und erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln. Durch den Fokus auf Schnelligkeit, Lernen und kontinuierliche Anpassung ermöglicht Lean Startup Unternehmen, mit minimalem Aufwand und Risiko Innovationen zu schaffen. Nicht nur für Start-ups, die mit begrenzten Ressourcen arbeiten und schnell auf die Bedürfnisse des Marktes reagieren müssen, bietet das Framework diverse Einsatzmöglichkeiten. Folgende fünf Anwendungsfälle zeigen die flexiblen und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten für Lean Startup:

  1. Produktentwicklung: Unternehmen können Lean Startup nutzen, um schnell Prototypen und MVPs zu entwickeln und diese direkt mit Kund*innen zu testen. Durch den iterativen Prozess aus Lernen und Anpassen sammeln Unternehmen wertvolles Feedback und stellen sicher, dass das endgültige Produkt den Bedürfnissen und Anforderungen der Kund*innen entspricht.
  2. Markteinführung neuer Produkte oder Dienstleistungen: Wenn Unternehmen neue Produkte oder Dienstleistungen einführen möchten, können sie das Framework nutzen, um das Potenzial und die Reaktion des Marktes zu testen, bevor sie große Investitionen tätigen. Durch die Validierung von Hypothesen und das Sammeln von Feedback erkennen Unternehmen frühzeitig, ob es einen Markt für ihr Produkt gibt und welche Anpassungen möglicherweise erforderlich sind.
  3. Unternehmensgründungen und Startups: Lean Startup ist besonders relevant für Unternehmensgründer und Start-ups, die ihre Geschäftsidee schnell validieren möchten. Durch die schnelle Entwicklung von Prototypen, die Validierung von Hypothesen und die Zusammenarbeit mit potenziellen Kund*innen erhöhen Start-ups die Erfolgschancen ihrer Geschäftsidee und minimieren mögliche Risiken. Lean Startup bietet ihnen eine strukturierte Vorgehensweise, um ihre Ideen zu testen, ihre Produkte anzupassen und ihre Geschäftsmodelle zu optimieren.
  4. Verbesserung der Kundenerfahrung: Unternehmen können Lean Startup nutzen, um ihre Kundenerfahrung kontinuierlich zu verbessern. Durch die enge Zusammenarbeit mit Kund*innen, das Testen neuer Funktionen oder Prozesse und das Sammeln von Feedback passen Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen an die Bedürfnisse und Erwartungen der Kund*innen an. Dies hilft ihnen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und langfristige Kundenbindung aufzubauen.
  5. Verbesserung der Zusammenarbeit: Lean Startup fördert bereits durch die Anwendung cross-funktionales Arbeiten, Innovationskraft und unternehmerisches Denken im Unternehmen. Darüber hinaus können Unternehmen es auch für die Durchführung interner Projekte einsetzen. Die Zielgruppe sind in diesem Fall die eigenen Mitarbeitende. Strukturen, Tools und Formate der Zusammenarbeit können durch den Einsatz von Lean Startup in internen Projekten auf die Bedürfnisse der Belegschaft angepasst werden, um eine leistungsstarke Zusammenarbeit unter passenden Rahmenbedingungen zu ermöglichen.
Lean Startup: Bau eines Prototyp im Workshop
Früher Prototyp eines neuen Geschäftsmodells im Workshop mit Me & Company
Früher Prototyp eines neuen Geschäftsmodells im Workshop mit Me & Company

Was braucht es für Lean Startup?

Damit Lean Startup erfolgreich angewendet werden kann, sind sowohl bestimmte Rahmenbedingungen als auch ein geeignetes Team von entscheidender Bedeutung. Eine Kultur der Experimentierfreudigkeit, schnelles Lernen und Anpassungsfähigkeit sind wesentliche Voraussetzungen, um den Lean-Startup-Ansatz effektiv umzusetzen. Zudem ist ein agiles und interdisziplinäres Team erforderlich, das in der Lage ist, schnell zu handeln, Entscheidungen zu treffen und zusammenzuarbeiten, um den Erfolg von Lean Startup zu gewährleisten.

Rahmenbedingungen für innovative Zusammenarbeit

Für den wirkungsvollen Einsatz von Lean Startup brauchen Unternehmen eine Kultur der Experimentierfreudigkeit und des schnellen Lernens. Das Lean-Startup-Team muss von seinem Unternehmen befähigt werden, Risiken einzugehen und Fehler zu machen. So kann es schnell lernen und sein Produkt oder seine Dienstleistung wirkungsvoll und effizient verbessern. Das Management sollte eine unterstützende Umgebung mit psychologischer Sicherheit schaffen, in der Mitarbeitende ermutigt werden, neue Ideen auszuprobieren, innovative Lösungen zu entwickeln und in direkten Kontakt mit Kund*innen zu treten. Dies beinhaltet auch die Bereitstellung ausreichender Ressourcen und den Abbau von bürokratischen Hürden, um das Experimentieren zu erleichtern. Teams sollten zudem Zugang zu relevanten wirtschaftlichen Kennzahlen als Entscheidungsgrundlage haben und Kompetenzen im Umgang mit solchen Daten besitzen.

Lean Startup: Kreativräume bei Me & Company
Ein Kreativraum mit modularen Möbeln für innovatives Arbeiten bei Me & Company
Ein Kreativraum mit modularen Möbeln für innovatives Arbeiten bei Me & Company

Es ist wichtig, dass Unternehmen bereit sind, frühzeitig und methodisch Kundenfeedback einzuholen, um sich schnell an die Bedürfnisse des Marktes anzupassen. Dies erfordert eine offene Kommunikation mit den Kund*innen, die Möglichkeit, deren Bedürfnisse und Feedback zu verstehen und in die Produktentwicklung einzubeziehen. Speziell ein offener und positiver Umgang mit Kritik und Fehlschlägen sind dafür entscheidend.

Wir sind alle fehlbar. Erst wenn wir offen dazu stehen, können wir uns weiterentwickeln, wirkungsvoll Innovationen vorantreiben und auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Fehlbarkeit ist die Grundlage von Wachstum und Erfolg.

Fabian Schäfer
Innovation Coach bei Me & Company

Lean-Startup-Teams: Schlagkräftig durch agile, cross-funktionale Zusammenarbeit

Der erfolgreiche Einsatz von Lean Startup erfordert ein agiles und interdisziplinäres Team, das eng zusammenarbeitet. Es muss in der Lage sein, schnell zu handeln und ohne langwierige Abstimmungen eigenständig Entscheidungen zu treffen. Das Team sollte über eine Kombination von Fähigkeiten verfügen, die für die zu lösende Aufgabe benötigt werden. Dazu gehören beispielsweise Erfahrungen in der Produktentwicklung, im Marketing, dem Vertrieb oder Design. Es ist wichtig, dass die Teammitglieder eine gemeinsame Vision und Ziele haben und effektiv miteinander kommunizieren können.

Darüber hinaus sollte das Team in der Lage sein, Prototypen und MVPs schnell zu entwickeln und iterativ zu verbessern. Dies erfordert technische Kompetenz, aber auch die Fähigkeit, kreative Lösungen zu finden und schnell auf Kundenfeedback zu reagieren.

Die Zusammenstellung eines geeigneten Teams kann eine Herausforderung sein, da es eine Mischung aus Fachkenntnissen, Erfahrungen und Persönlichkeiten erfordert. Es ist wichtig, Teammitglieder zu haben, die offen für Veränderungen sind, gut zusammenarbeiten und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Regelmäßige Kommunikation, Rückmeldungen und eine offene Kultur der Zusammenarbeit sind entscheidend, um das Team effektiv zu führen und erfolgreich Lean Startup umzusetzen.

Indem Unternehmen die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und ein geeignetes Team zusammenstellen, legen sie den Grundstein für den Erfolg des Lean-Startup-Frameworks und maximieren die Chancen, innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Ein cross-funktionales Team beim Test eines Body-Storming-Prototypen im Innovation-Atom-Training mit Me & Company
Ein cross-funktionales Team beim Test eines Body-Storming-Prototypen im Innovation-Atom-Training mit Me & Company

Welche Alternativen gibt es zu Lean Startup?

Es gibt verschiedene Methoden und Ansätze zur Produktentwicklung und Unternehmensgründung, die sich von Lean Startup unterscheiden. Einige alternative Ansätze sind Design Thinking, Design Sprint oder Innovation Huddle. Diese Ansätze haben unterschiedliche Schwerpunkte und Methoden, können von agilen Teams jedoch ebenfalls zur schnellen Entwicklung von Produkten und Geschäftsmodellen sowie zur Lösung komplexer Problemstellungen eingesetzt werden.

  • Design Thinking: Der vielleicht bekannteste Ansatz zur kreativen Problemlösung, der sich auf die Bedürfnisse und Perspektiven der Nutzer konzentriert und aus fünf Phasen besteht. Design Thinking eignet sich zur Lösung größerer Herausforderungen und ist mit einer Dauer von vier Wochen bis sechs Monaten deutlich aufwändiger als Lean Startup.
  • Innovation Huddle: Das 2-tägige Innovationsframework wurde von Me & Company speziell für den Einsatz im Arbeitsalltag regulärer Teams konzipiert. Die Methodik ist sehr klar definiert, um das Format auch für Teams ohne Erfahrung im Innovationsbereich zugänglich zu machen. Teams erzielen mit dem Innovation Huddle nach wenigen Stunden erste Erfolge und lösen flexibel unterschiedliche Herausforderungen.
  • Design Sprint: Der Design Sprint ist eine auf vier bis fünf Tage verkürzte Version des Design-Thinking-Prozesses, die in einem intensiven und fokussierten Workshop durchgeführt wird. Der Zweck eines Design Sprints ist es, schnell innovative Lösungen für komplexe, aber relativ klar eingegrenzte Herausforderungen zu entwickeln.
(Non-)Agile Framework Navigator
Der Agile Framework Navigator von Me & Company hilft bei der Auswahl des richtigen Vorgehens.
Der Agile Framework Navigator von Me & Company hilft bei der Auswahl des richtigen Vorgehens.

Jedes dieser Modelle hat seine eigenen Stärken und Schwächen und kann je nach Projekt und Team unterschiedlich effektiv sein. Es ist wichtig, die verschiedenen Frameworks zu kennen und zu verstehen, welches am besten geeignet ist, um die spezifischen Anforderungen und Ziele des Projekts zu erreichen. Erfahrene Teams und Coaches können zudem die einzelnen Frameworks kombinieren, um passgenaue Methoden zu entwickeln.

Wegbereiter für Agile Transformation

Mit der Ausbildung zum Agile Coach (IHK) werden Sie zum Wegbereiter für neue, bessere Zusammenarbeit. 10 Monate, 8 Module und 1 Prüfung sind das Fundament für Ihre neue Rolle.

Agile Coach Ausbildung (IHK) von agilen Pionieren
Agile Methoden: Neue Ideen entwickeln

Fazit

Das Lean Startup bietet eine agile und risikoarme Möglichkeit zur Entwicklung von Produkten und Geschäftsmodellen. Es ermöglicht Unternehmen, schnell und effektiv auf die Bedürfnisse des Marktes zu reagieren und sich an die sich schnell verändernden Anforderungen anzupassen. Der Einsatz von Lean Startup fördert ein agile, innovative Kultur und hilft Mitarbeitenden, wichtige Fähigkeiten für die Arbeit in der schnell veränderlichen VUCA-Welt zu entwickeln. Teams reduzieren durch das iterative Durchlaufen der Phasen Build, Measure und Learn das unternehmerische Risiko für Fehlinvestitionen und erhöhen die Erfolgswahrscheinlichkeit für neue Lösungen, Produkte und Geschäftsmodelle.

Impulse zu Innovationen & agilen Arbeitswelten

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