Design Sprint: Team arbeitet an Prototyp

Design Sprint: In 5 Tagen von der Idee zum Prototypen

Der Design Sprint befähigt Teams, in vier bis fünf Tagen kundenzentrierte Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln. So entstehen in kürzester Zeit neue Produkte, Services oder Produkt-Features. Start- und Endpunkt bilden dabei die Bedürfnisse der Zielgruppe. Teams erhöhen durch das kundenzentrierte Vorgehen die Erfolgswahrscheinlichkeit ihrer Ideen maßgeblich und fördern eine kollaborative, agile und kreative Zusammenarbeit.

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Was ist ein Design Sprint?

Der Design Sprint ist ein agiles Framework zur schnellen Problemlösung und Ideenfindung. Ursprünglich von Google Ventures entwickelt, hat sich der Design Sprint mittlerweile zu einem beliebten Werkzeug für Unternehmen und Start-ups weltweit entwickelt. Mit dem Framework durchlaufen Teams in vier bis fünf Tagen einen agilen Innovationsprozesses. Beginnend bei der Erforschung von unerfüllten Kundenbedürfnissen gelangen sie in kürzester Zeit zu kreativen Ideen. Diese machen die Teams anschließend prototypisch greifbar und validieren sie umgehend mit der Zielgruppe.

Das Vorgehensmodell ist vielseitig einsetzbar und unterstützt beispielsweise in der Entwicklung neuer Produkte, Services oder ganzer Geschäftsmodelle. Der Design Sprint eignet sich auch für die Lösung von internen Problemen in der Zusammenarbeit.

Design Sprint: Team im Workshop
Design-Sprint-Workshop mit Me & Company
Design-Sprint-Workshop mit Me & Company

Der Ursprung des Design Sprint

Der Design Sprint wurde 2010 bei Google Ventures von einem Team aus Designern, Entwicklern und Produktmanagern rund um Jake Knapp entwickelt. Ihr Ziel war es, eine schnelle und effektive Methode zur Ideenfindung und Problemlösung zu schaffen. Knapp verhalt dem Format mit seinem Buch “Sprint” zu internationaler Bekanntheit.

Der ursprüngliche Design Sprint umfasst eine Arbeitswoche. Er besteht aus fünf Phasen: Verstehen, Skizzieren, Entscheiden, Prototypen und Testen. Jede Phase dauert einen Tag. Im Ergebnis erhalten die Teilnehmenden am Ende der Woche einen funktionsfähigen Prototypen, der bereits getestet und validiert wurde.

In Zusammenarbeit mit AJ&Smart entwickelte Jake Knapp das Format im Laufe der Zeit weiter und verkürzte es um einen Tag.

Design Sprint: Porträt von Jake Knapp und seinem Buch "Sprint"
Jake Knapp und sein Buch “Sprint” (Bildmontage von Me & Company, Quelle Bild: https://blog.uxfol.io/jake-knapp-design-portfolio/, Quelle Buchcover: https://blog.uxfol.io/jake-knapp-design-portfolio/)
Jake Knapp und sein Buch “Sprint” (Bildmontage von Me & Company, Quelle Bild: https://blog.uxfol.io/jake-knapp-design-portfolio/, Quelle Buchcover: https://blog.uxfol.io/jake-knapp-design-portfolio/)

Wie funktioniert der Design Sprint?

Der Design Sprint fasst den Ablauf eines Design Thinking Prozesses in wenigen Tagen zusammen. Der mehrschrittige Prozess zielt darauf ab, die Kreativität und Zusammenarbeit innerhalb eines Teams zu fördern. Den Ausgangspunkt bietet dabei eine vage Problemstellung (z.B. ein unerfülltes Kundenbedürfnis oder eine Herausforderung in der Zusammenarbeit). Die Teilnehmenden bauen zu Beginn ein gemeinsames Verständnis für die Ausgangssituation auf, indem sie mit Kund*innen oder Expert*innen Forschung betreiben und ihre Erkenntnisse visuell aufbereiten. Auf Basis eines geschärften Problemverständnis entwickelt das Team eine Vielzahl möglicher Lösungsideen und macht die vielversprechendsten Ansätze prototypisch greifbar.

Deign Sprint Workshop

In 5 Tagen vom Problem zur Lösung: Gemeinsam mit unseren Expert*innen entwickeln und verproben Sie im Team einen Prototypen für ein relevantes Kundenproblem-

Zum Workshop

Die entwickelten Prototypen testet das Team abschließend mit der Zielgruppe. Bereits nach wenigen Tagen hat das Team somit Klarheit, ob die entwickelten Lösungen für die Zielgruppe einen Wert stiften und weiter verfolgt werden sollten. So senkt es das Risiko, die falschen Ideen zu verfolgen und dadurch Ressourcen zu verschwenden.

Infografik Design Sprint
Der Design Sprint fasst die 5 Phasen des Design-Thinking-Prozesses in wenigen Tagen zusammen.
Der Design Sprint fasst die 5 Phasen des Design-Thinking-Prozesses in wenigen Tagen zusammen.

Ein Design Sprint ist ein agiles Rahmenwerk (auch Framework genannt). Es gibt Teams durch vordefinierte Phasen Orientierung bei der Durchführung eines agilen Innovationsprozesses. Gleichzeitig bietet der Design Sprint ausreichend Freiraum, um die Methoden zur Durchführung der einzelnen Schritte auf den Kontext anzupassen. Jedes Unternehmen oder Team kann seine eigene Design-Sprint-Methode entwickeln, die auf seinen spezifischen Anforderungen und Herausforderungen basiert. Eine grobe Unterscheidung kann jedoch über die beiden Entwicklungsstufen des Design Sprint getroffen werden:

  1. Der ursprünglichen, 5-tägige Design Sprint 1.0
  2. Der weiterentwickelte, 4-tägigen Design Sprint 2.0

Design Sprint 1.0

Der Design Sprint 1.0 ist die ursprünglich bei Google entwickelte Variante. Teams durchlaufen dabei in fünf Tagen einen Design-Thinking-Prozess.

Infografik Design Sprint 1.0
Die Einteilung der fünf Tage des Design Sprint 1.0
Die Einteilung der fünf Tage des Design Sprint 1.0

Tag 1 – Verstehen

Der erste Tag des Design Sprints ist der Verständnisphase gewidmet. Das Team sammelt Informationen über das Problem, das es lösen möchte und definiert auf dieser Basis eine (Produkt-)Vision für den Design Sprint. Das Team stellt sich dazu Fragen wie: Was sind die Ziele? Wer sind die Nutzer? Was sind die Herausforderungen?

Das Team führt Interviews mit Kund*innen sowie Expert*innen und recherchiert relevante Informationen, um ein tiefes Verständnis für das Problem und dessen Kontext zu entwickeln. Anhand der gesammelten Erkenntnisse, zerlegt es das Problem in kleinere, überschaubare Teile.

Am Ende des Tages sollte das Team neben der gemeinsamen Vision die Kernursachen des zu lösenden Problems klar umrissen haben.

Tag 2 – Skizzieren

Am zweiten Tag des Design Sprints geht es darum, Ideen zu generieren und diese in Skizzen zu verwandeln. Jedes Teammitglied hat die Möglichkeit, eigene Ideen zu präsentieren und das Team wählt gemeinsam die besten Ideen aus, um sie weiterzuentwickeln.

Zur Entwicklung von Ideen verwendet das Team verschiedene Methoden, wie z.B. Design Studio, 635-Brainwriting oder die “What if …?”-Methode. Skizzen und eine visuelle Arbeitsweise helfen dabei, Ideen schnell greifbar zu machen. Zudem ist eine große Anzahl gezeichneter Ideen leichter zu unterscheiden, als reiner Text:

Design Sprint: Gegenüberstellung Skizzen und geschriebenes Wort
Unser Gehirn kann mit Skizzen besser arbeiten - schön müssen diese dafür nicht sein.
Unser Gehirn kann mit Skizzen besser arbeiten - schön müssen diese dafür nicht sein.

Tag 3 – Entscheiden

Am dritten Tag des Design Sprints wählt das Team die besten Ideen aus den Skizzen aus und entscheidet, welche Ideen es in einen Prototypen umsetzen möchte. Das Team definiert auch die Kriterien für die Entscheidung, um sicherzustellen, dass die ausgewählten Ideen den Erfolgskriterien entsprechen. In Frage kommen dafür beispielsweise der (vermutete) Wert für die Zielgruppe oder der Aufwand für die Umsetzung.

Das Team diskutiert die Vor- und Nachteile jeder Idee und stimmt darüber ab, welche Ideen in den Prototypen aufgenommen werden. Am Ende des Tages sollte das Team eine klare Vorstellung davon haben, welche Ideen im Prototypen umgesetzt werden sollen.

Es bietet sich an, bereits an Tag 3 ein Storyboard für die ausgewählten Ideen zu entwickeln, um das gemeinsame Verständnis für die Funktionsweise und wichtige Details der Lösung im Arbeitsprozess zu schärfen.

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Tag 4 – Prototypen

Am vierten Tag des Design Sprints erstellt das Team einen oder mehrere Prototypen für die ausgewählten Ideen. Der Prototyp kann in verschiedenen Formen erstellt werden, z.B. als Modell aus Papier, als Wireframe oder als interaktives Mock-Up.

Das Team arbeitet gemeinsam an der Erstellung des Prototypen und setzt die ausgewählten Ideen so um, dass die Grundidee sowie die wichtigsten Funktionen greifbar werden. Der Prototyp muss dafür nicht perfekt sein, sondern das Konzept einfach und verständlich darstellen. Auch Funktionen muss das Team dabei nicht tatsächlich entwickeln. Diese können die Teammitglieder beispielsweise beim Service Roleplay einfach nachahmen.

Neben der Erstellung des Prototypen sollte sich das Team zudem Gedanken dazu machen, wie der anschließende Nutzertest durchgeführt werden soll: Wollen wir den Nutzer*innen eine bestimmte Aufgabe stellen? Erklären wir den Prototypen oder schauen wir, wie die Nutzer*innen ohne uns zurechtkommen? Wollen wir zu bestimmten Elementen gezielt Feedback erfragen?

Design Sprint: Test eines Prototypen beim Nutzer
Test eines Prototypen im Design-Sprint-Workshop mit Me & Company
Test eines Prototypen im Design-Sprint-Workshop mit Me & Company

Tag 5 – Testen

Am letzten Tag des Design Sprints führt das Team Nutzertests durch, um Feedback zu erhalten und zu lernen, wie Nutzer*innen mit dem Prototypen interagieren.

Das Team kann die Tests auf verschiedene Arten durchführen, z.B. in persönlichen Interviews oder in einer Gruppendiskussion. Es kann auch eine Online-Testumgebung nutzen, um die Tests durchzuführen.

Das Team sammelt Feedback von den Nutzer*innen und analysiert die Ergebnisse, um festzustellen, welche Bereiche verbessert werden können. Das Team diskutiert auch, ob das Endprodukt oder die Idee umgesetzt werden soll und welche nächsten Schritte erforderlich sind.

Ein Design Sprint kann sehr anstrengend sein und erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Engagement von jedem Teammitglied. Es ist wichtig, dass das Team am Ende des Sprints Zeit hat, um sich zu entspannen und das Erreichte zu feiern.

Ein vollständiger Design Sprint 1.0 im Nordstrom Innovation Lab:

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Design Sprint 2.0

Basierend auf den Erfahrungen aus diversen Design-Sprint-Workshops entwickelte Jake Knapp in Zusammenarbeit mit AJ&Smart das Framework zum Design Sprint 2.0. weiter. Er umfasst nur noch 4 Tage und hat den Anspruch noch agiler und kundenzentrierter zu sein.

Infografik Design Sprint 2.0
Die Aufteilung der vier Tage des Design Sprint 2.0
Die Aufteilung der vier Tage des Design Sprint 2.0

Der Design Sprint 2.0. fasst die Phasen eines Design-Thinking-Prozesses in 4 Tagen zusammen. Durch ein zusätzliches Vorabtreffen, soll die Durchführung des Design Sprint noch effizienter gestaltet werden. Der Prozess sieht folgende Aufteilung vor.

Vorabtreffen

Ein Vorabtreffen ist eine kurze Sitzung, bei der sich das Team auf den Sprint vorbereitet. In dem Meeting bespricht es das Problem, das gelöst werden soll und erhält Informationen über den Sprint-Prozess. Jedes Teammitglied hat die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Bedenken zu äußern. So stellt das Team sicher, dass alle Teammitglieder gut vorbereitet in den eigentlichen Design Sprint starten. Optional kann das Team im Vorabtreffen vorbereitende Aufgaben verteilen.

Tag 1 – Verstehen und Skizzieren

Auch beim Design Sprint 2.0. geht es am ersten Tag darum, ein gemeinsames Verständnis für das zu lösende Problem aufzubauen. Das Team sammelt Informationen, betreibt Kundenforschung oder führt Interviews mit Expert*innen. Es formuliert zentrale Problemstellungen, die als Ausgangspunkt für die Ideen-Phase dienen.

Im Design Sprint 2.0. nutzt das Team bereits die zweite Hälft des ersten Tages zur Entwicklung von Lösungsideen. Auch hier können unterschiedliche Kreativitätstechniken zum Einsatz kommen, um eine möglichst breite Auswahl an Ideen im Team zu entwickeln. Am Ende des ersten Tages hat das Team ein gemeinsames Problemverständnis geschaffen und eine Vielzahl an Lösungen skizziert.

Tag 2 – Entscheiden und Storyboards entwickeln

Am zweiten Tag des Design Sprints wählt das Team die vielversprechendsten Ideen aus und entscheidet, welche Ideen prototypisch getestet werden sollen. Dieser Prozess kann durchaus eine Weile dauern, da alle Ideen gemeinsam evaluiert werden sollten. Entscheidungstechniken bieten dabei eine enorme Zeitersparnis.

Die zweite Hälfte des Tages nutzt das Design-Sprint-Team, um die ausgewählten Ideen als Storyboard aufzubereiten. Storyboards stammen aus der Welt des Films und dienen dazu, Geschichten in wenigen Bildern zu erzählen. Sie helfen Filmemachern den Ablauf einer Geschichte zu planen und zu kommunizieren. Storyboards sind jedoch auch ein wertvolles Werkzeug, um komplexe Ideen zu visualisieren und zu kommunizieren. Indem ein Team die Kundeninteraktion mit den neuen Lösungsideen als Geschichte aus der Kundenperspektive aufbereitet, entsteht ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Nutzer*innen. Das Team entdeckt weitere zentrale Details der neuen Lösungen und schafft eine gemeinsame Perspektive auf die ausgewählten Ideen.

Design Sprint: Storyboard aus Workshop
Ein Storyboard aus einem Workshop bei Me & Company
Ein Storyboard aus einem Workshop bei Me & Company

Tag 3 – Prototypen

Am dritten Tag des Design Sprint 2.0. macht das Team (wie an Tag vier des Design Sprint 1.0) die ausgewählten Ideen erlebbar, indem es sie als Prototypen aufbereitet. Je nach Art der Ideen kommen auch hier unterschiedliche Formen von Prototypen in Frage. Hier einige Beispiele:

  • Modell aus Papier, um z.B. Prozesse und Service-Abläufe nachzustellen
  • Gezeichnete Wireframes, die den Aufbau einer Website oder App vermitteln
  • Interaktive Mock-Ups, die erlebbar machen, wie digitale Anwendungen funktionieren sollen
  • Rollenspiele, um Interaktionen zwischen Personen und Schnittstellen zum Leben zu erwecken

Es ist auch beim Design Sprint 2.0. ratsam, gemeinsam den Test des Prototypen zu durchdenken und vorzubereiten.

Tag 4 – Testen

Auch beim Design Sprint 2.0 findet am letzten Tag der Nutzertest statt. Das Team führt Nutzertests durch, um Feedback zu erhalten und zu sehen, wie Nutzer mit dem Prototypen interagieren. Es bietet sich an, abschließend Zeit einzuplanen, um die gesammelten Erkenntnisse im gesamten Team zu teilen, nächste Schritte zu planen und Verantwortlichkeiten zu definieren.

Tipp: Führen Sie Nutzertests idealerweise zu zweit durch. Eine Person kann sich so auf den Probanden und das Gespräch fokussieren, während die zweite Person Notizen über Beobachtungen, Feedback oder Ideen macht.

Zusammenfassung

Ein 4-tägiger Design Sprint ist eine etwas schnellere Version des ursprünglichen 5-tägigen Design Sprints. Aus unserer Erfahrung reichen 4 Tage für die Durchführung eines Design Sprints völlig aus. Die etwas kürzeren Arbeitsphasen fühlen sich für viele Teilnehmer zudem weniger intensiv und anstrengend an. Dennoch erfordert auch der Design Sprint 2.0. ein hohes Maß an Konzentration und Ausdauer.

Design Sprint: Team entwickelt Ideen
Ideenentwicklung im Workshop mit Me & Company
Ideenentwicklung im Workshop mit Me & Company

Wofür können Sie den Design Sprint nutzen?

Der Design Sprint ist ein flexibles Framework, das Teams für eine Vielzahl von Anwendungsfällen nutzen können. Im Allgemeinen können Teams den Design Sprint immer einsetzen, wenn sie ein komplexes Problem lösen oder eine innovative Lösung entwickeln wollen. Einige Beispiele für die Anwendung des Design Sprints sind:

  • Produktentwicklung: Teams können den Design Sprint für die Entwicklung neuer Produkte oder Features nutzen. Sie können damit schnell Prototypen erstellen und testen. So stellt es frühzeitig sicher, dass Produktideen den Anforderungen der Nutzer*innen entsprechen.
  • Geschäftsmodelle: Der Design Sprint eignet sich auch für die Entwicklung und Validierung neuer Geschäftsmodelle. Das Team kann verschiedene Geschäftsmodelle skizzieren und mit Expert*innen deren Erfolgspotential evaluieren. Auch die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle kann stückweise mit mehreren Design Sprints vorangetrieben werden.
  • Marketing- und Werbekampagnen: Teams können mit Design Sprint auch Marketing- und Werbekampagnen planen und entwickeln. Mithilfe des Modells generieren Marketingteams Ideen für Kampagnen, erstellen Prototypen und testen diese. Durch die nutzerzentrierte Entwicklung werden die Erfolgswahrscheinlichkeiten der Kampagnen deutlich erhöht.
  • Prozessoptimierung: Mit Design Sprint lassen sich auch Geschäftsprozesse und Arbeitsabläufe optimieren. Das Team mappt dazu bestehende Prozess und entwickelt Ideen für Verbesserungen. Auch Prozesse können prototypisch dargestellt werden, um zu überprüfen, ob angedachte Optimierungen erfolgreich wären.
  • Service-Design: Das Framework eignet sich zudem für die Gestaltung und Verbesserung von Services. Das Team skizziert dabei verschiedene Service-Design-Konzepte. Aus den Skizzen entwickelt es Prototypen für neue oder verbesserte Services, die es auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer*innen testet.
Design Sprint: Team arbeitet an Prototyp
Prototyping eines Messestandes im Workshop mit Me & Company
Prototyping eines Messestandes im Workshop mit Me & Company

Wer gehört ins Design-Sprint-Team?

Der Design Sprint kann grundsätzlich mit jedem Team durchgeführt werden, das sich vier Tage Zeit nehmen kann (alternativ bietet sich das 2-tägige Innovation Huddle an). Es sollte mindestens einen erfahrenen Facilitator oder Agile Coach in der Gruppe geben, der den Design Sprint moderativ vorbereitet, durchführt und dazu geeignete Methoden auswählt.

Kreativität profitiert maßgeblich von Diversität. Versuchen Sie daher idealerweise ein Team mit einer vielfältigen Mischung aus Stärken, Hintergründen und Persönlichkeiten zu finden. Folgende Aspekte können Sie zudem bei der Zusammenstellung des Teams berücksichtigen.

Wie groß sollte das Team sein?

Aus unserer Erfahrung sollte ein Team zwischen drei und neun Personen umfassen. So besitzt das Team ausreichend Kompetenzen, um Aufgaben umzusetzen, ist jedoch nicht zu groß, um sich effizient zu koordinieren. Google Ventures empfiehlt für die Durchführung eines Design Sprint eine Teamgröße von maximal sieben Personen.

Wenn Sie ein Team nicht mit zwei großen Pizzen satt kriegen, ist es zu groß.

Jeff Bezos
Gründer Amazon

T-shaped People für crossfunktionale Zusammenarbeit

Wie im Design Thinking, bietet es sich auch im Design Sprint an, das Team aus sogenannte “T-shaped People” zusammenzustellen. Personen mit “T-shape” sind Individuen, die sowohl über eine breite Palette von Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen (die horizontale Stange des „T“), als auch tiefes Wissen und Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich besitzen (die vertikale Stange des „T“).

Infografik T-Shaped-People
T-shaped People erleichtern funktionsübergreifende Zusammenarbeit im Team
T-shaped People erleichtern funktionsübergreifende Zusammenarbeit im Team

T-Shaped People arbeiten effektiv in multidisziplinären Teams, da sie in der Lage sind, Brücken zwischen den verschiedenen Disziplinen zu bauen. Sie können Probleme aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und zwischen verschiedenen Aufgaben und Projekten wechseln. Durch ihr tiefes Wissen sind sie zudem in der Lage, komplexe Probleme zu lösen.

5 potentielle Rollen für das Design-Sprint-Team

Aus unserer Erfahrung bietet es sich an, bei der Zusammensetzung des Design-Sprint-Teams fünf Rollen zu beachten.

  1. Entscheidungsträger: Entscheidungsträger können die informelle Leitung des Sprint-Teams übernehmen. Das können beispielsweise Verantwortliche für bestimmte Produktbereiche oder Abteilungen sein oder Personen mit formeller Führungsverantwortung für relevante Bereich. Diese Entscheider*innen befähigen das Team, im Design Sprint Entscheidungen treffen zu können und dadurch ohne Abstimmungsaufwand die Lösung voranzutreiben.
  2. Moderation: Moderator*innen übernehmen die Verantwortung für die Zusammenarbeit und Teamdynamik. Sie stellen sicher, dass kritische Vorarbeiten vor dem Sprint abgeschlossen sind und dass das Team alle Fähigkeiten und Persönlichkeiten besitzt, die es für eine erfolgreiche Zusammenarbeit braucht. Der*die Moderator*in dient als organisatorische Kraft und übernimmt beispielsweise die Buchung von Workshop-Räumen, die Organisation von Mittagessen und das Zeitmanagement im Workshop. So kann sich das restliche Team auf operative Aufgaben fokussieren.
  3. Kundenexpert*innen: Die Kundenexpert*innen vertreten die Perspektive der Zielgruppe im Team. Diese Personen sollten in ihrer täglichen Arbeit intensiven Kundenkontakt haben (Bspw. im Kundenservice, Marketing oder Vertrieb). Sie ermöglichen dem Team, sich immer wieder in die Zielgruppe hineinzuversetzen, kundenzentrierte Entscheidungen zu treffen und Fachjargon in die Sprache der Kund*innen zu übersetzen.
  4. Designexpert*innen: Jedes Design-Sprint-Team profitiert von Personen mit Fähigkeiten im Bereich Design. Sie helfen dem Team, eine Idee zu visualisieren und ansprechende Prototypen zu gestalten. Die Designexpert*innen sind zudem in der Lage, die Umsetzbarkeit von Designideen zu beurteilen. Diese Personen sollten über Design-Erfahrung verfügen und idealerweise im Umgang mit Tools zur Gestaltung von Designs und Mockups vertraut sein.
  5. Fachexpert*innen: Abhängig vom zu lösenden Problem, bietet es sich an, entsprechende Fachexpert*innen ins Team einzuladen. Dabei kann es sich beispielsweise um Expert*innen für bestimmte Produkte, Prozesse oder Rahmenbedingungen handeln. Sie können ihre Expertise bei der realitätsnahen Entwicklung und Evaluierung von Prototypen einbringen.
Design Sprint: Team arbeitet an Prototyp
Ein crossfunktionales Team im Design Sprint mit Me & Company
Ein crossfunktionales Team im Design Sprint mit Me & Company

Welche Alternativen gibt es zum Design Sprint?

Es gibt verschiedene Alternativen zum Design Sprint, die agile Teams ebenfalls nutzen, um komplexe Probleme zu lösen und innovative Lösungen zu entwickeln. Hier sind einige Optionen:

  • Design Thinking: Ein kreativer und nutzerzentrierter Ansatz zur Problemlösung, der sich auf die Bedürfnisse und Perspektiven der Nutzer konzentriert und aus fünf Phasen besteht. Design Thinking eignet sich speziell zur Lösung größerer Herausforderungen, dauert in der Regel aber auch zwischen vier Wochen und sechs Monaten
  • Innovation Huddle: Der innovative, 2-tägige Ansatz wurde speziell für den Einsatz im regulären Arbeitsalltag konzipiert. Die Methodik ist deutlich klarer definiert, um das Format auch für Teams ohne Erfahrung im Innovationsbereich zugänglich zu machen. Dennoch erzielen Teams mit dem Innovation Huddle vergleichbare Ergebnisse wie beim Design Sprint.
  • Lean Startup: Eine Methode, die sich auf die schnelle Validierung von Geschäftsideen konzentriert. Der Fokus liegt auf der schnellen Erstellung von Prototypen und dem Sammeln von Kundenfeedback. Die drei Phasen von Lean Startup ermöglichen es, risikoarm ganze Geschäftsmodelle zu validieren und zu skalieren.
  • Double Diamond Design-Prozess: Ein Prozess, der sich auf die Phasen der Problemanalyse und -definition sowie auf die Phasen der Lösungsgenerierung und Implementierung konzentriert.
  • System Thinking: Eine Methode, die darauf abzielt, komplexe Systeme und ihre Beziehungen zu verstehen, um Probleme effektiver zu lösen. Systems Thinking legt dabei den Fokus nicht auf die Innovation einzelner Produkte und Lösungen, sondern ganzer Systeme.

Jede dieser Methoden hat ihre eigenen Stärken und Schwächen und kann je nach Projekt und Team unterschiedlich effektiv sein. Es ist wichtig, die verschiedenen Methoden zu kennen und zu verstehen, welche am besten geeignet ist, um die spezifischen Anforderungen und Ziele des Projekts zu erreichen.

Von der Idee zum Produkt

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Fazit

Der Design Sprint ist eine effektive Methode zur Lösung komplexer Probleme und zur Entwicklung neuer Ideen. Er ist ein strukturiertes Vorgehensmodell, das auf vier bis fünf Tage begrenzt ist. Der Design Sprint zielt darauf ab, die Kreativität und Zusammenarbeit innerhalb eines Teams zu fördern.

Innerhalb des zeitlichen Rahmens kann jedes Team seine eigenen Methoden wählen und entwickeln. Diese Anpassungsfähigkeit macht den Design Sprint zu einem flexiblen und wirkungsvollen Format für viele Kontexte.

Impulse zu Innovationen & agilen Arbeitswelten

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