Innovation Huddle: von Null auf Lösung in unter 2 Tagen
Das Innovation Huddle von Me & Company macht Innovation und kreative Problemlösung für jedes Team zugänglich. Ohne Vorerfahrung und mit geringem Zeitinvest entwickeln Teams mit Hilfe dieses agilen Frameworks neue Lösungen für ihre Kund*innen oder Herausforderungen in der Zusammenarbeit. Sie erleben dabei spielerisch agile Arbeit und lernen die wichtigsten Methoden für Lean Innovation praxisnah kennen.
Das Innovation Huddle – entwickelt für den Alltag jedes Teams
Das Innovation Huddle ist ein agiles Vorgehensmodell (auch Framework genannt), das Teams unabhängig von ihrem fachlichen Hintergrund oder ihrer Vorerfahrung befähigt, schlank Lösungen für diverse Problemstellungen zu erarbeiten – von der Entwicklung neuer Produkte über die Verbesserung bestehender Lösungen bis hin zu den Strukturen und Werkzeugen der internen Zusammenarbeit. Me & Company hat das Innovation Huddle basierend auf den Erfahrungen aus diversen Innovationsprozessen sowie der Arbeit als Agile Coaches entwickelt. Teams erhalten damit ein leistungsstarkes Werkzeug, das für den normalen Arbeitsalltag geeignet ist.
Innovation Huddle: Warum braucht es ein weiteres Framework für agile Innovation?
Vorgehensmodelle für agile Innovation sind vielzählig: Design Thinking, Design Sprint, Lean Innovation, Double Diamond und Customer Development – um nur ein paar zu benennen. Wozu braucht es dann noch das Innovation Huddle? Die Antwort ist einfach: Weil die existierenden Frameworks nicht in den Arbeitsalltag “normaler” Teams passen. In unserer VUCA-Welt gibt es kaum Unternehmensbereiche, die nicht fortlaufend mit neuen Problemstellungen konfrontiert werden. Die Fähigkeit, schnell wirkungsvolle Lösungen zu entwickeln, ist dabei von zentraler Bedeutung. Mit dem Innovation Huddle macht Me & Company diese Kompetenz zur agilen Lösung von Problemen jedem Team einfach zugänglich.
Design Thinking, Design Sprint und Co. passen nicht in die Arbeitsrealität vieler Teams.
Design Thinking und Co. passen für viele Teams nicht
Design Thinking, Lean Start-Up oder Design Sprints sind bekannte und wertvolle Vorgehensmodelle für agile Innovationsprozesse. In unserem Alltag als Coaches erleben wir jedoch häufig, dass diese nur bedingt und stark entfremdet eingesetzt werden. Der durchaus mehrwöchige Design-Thinking-Prozess wird dabei beispielsweise häufig zum eintägigen “Design-Thinking-Workshop”. In so kurzer Zeit können Teams durchaus viele Ideen entwickeln. Ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppe oder konsequent zu Ende entwickelte Ideen entstehen jedoch so gut wie nie.
Ein Kernproblem ist dabei das fehlende Verständnis für die besagten Frameworks und den notwendigen Aufwand, damit diese ihren Wert entfalten können. Andererseits ziehen wir aus unserer Praxiserfahrung jedoch klar das Resümee: Design Thinking, Design Sprint und Co. passen nicht in die Arbeitsrealität der meisten Teams. Drei zentrale Barrieren machen den ganzheitlichen Einsatz der Frameworks schwierig:
- Zeitlicher Aufwand: Etablierte Innovationsframeworks werden erst durch eine fokussierte Arbeit über einen längeren Zeitraum wirklich wertvoll. Wenn Teams sich intensiv mit einer Problemstellung beschäftigen, steigt die Qualität ihrer Lösungen. Die meisten Teams müssen jedoch Verpflichtungen im Tagesgeschäft wahrnehmen und können sich nicht über mehrere Tage auf eine Aufgabe fokussieren. Selbst der 4-tägige Design Sprint 2.0 passt selten in den Arbeitsalltag operativer Teams.
- Methodische Vorerfahrung: Design Thinking, Lean Start-Up und Co. bieten Vorgehensmodelle mit klaren Phasen, die Teams helfen, einen Innovationsprozess strukturiert zu durchlaufen. Als Anwender muss man jedoch eine gewisse Vorerfahrung besitzen, um ohne Unterstützung durch einen Coach die richtigen Methoden für die einzelnen Phasen zu wählen: Wie bereite ich Kundenwissen sinnvoll auf? Wie entwickle ich effizient Ideen? Wie treffe ich im Team ohne große Diskussionen Entscheidungen? Ohne die nötige Vorerfahrung werden diese Fragestellungen zu schwierigen Hindernissen und gefährden den Erfolg des Prozesses.
- Fehlendes Kundenwissen: Die meisten Teams kennen die tatsächlichen Bedürfnisse ihrer Kunden nicht. 75 Prozent aller Unternehmen glauben laut einer Capgemini-Studie, dass sie kundenorientiert sind, aber nur 30 Prozent der Verbraucher stimmen dem zu. Diese Lücke zwischen Selbsteinschätzung und Fremdwahrnehmung bildet ein signifikantes Risiko, die falschen Lösungen zu entwickeln und dadurch investierte Ressourcen zu verlieren. Auch wenn alle agilen Innovationsframeworks formell Phasen für den Aufbau von Kundenwissen umfassen, erleben wir in der Praxis die Tendenz, Kundenforschung zu depriorisieren oder ganz außer Acht zu lassen.
Was macht das Innovation Huddle anders?
Mit dem Innovation Huddle hat Me & Company einen Ansatz entwickelt, der Teams hilft, diese Barrieren zu überwinden. Grundlegende Kompetenzen zur kreativen Problemlösung sind eine zentrale Voraussetzung für innovative und agile Arbeit. Damit Innovation in den Arbeitsalltag von Teams passt, macht das Innovation Huddle einige Dinge anders:
- Minimaler Zeitinvest: Mit dem Innovation Huddle gelangen Teams bereits in 12 Stunden zu greifbaren Lösungen. Die 4 Module des Vorgehensmodells bilden die grundlegenden Phasen eines agilen Innovationsprozesses ab: Ausgehend von einer vagen Zielsetzung bauen Teams gemeinsames Kundenwissen auf, entwickeln ein klares Problemverständnis sowie eine Vielzahl von Lösungsideen und überführen die vielversprechendsten Ideen in Kürze in erlebbare Prototypen. Die Investition von durchschnittlich 12 bis 16 Stunden Workshop-Zeit erlaubt eine ausreichend fokussierte Beschäftigung mit einer Aufgabenstellung und dadurch wertvolle Arbeitsergebnisse. Gleichzeitig ist es wesentlich realistischer, einen 2-tägigen Workshop mit dem Team zu koordinieren als eine ganze Woche (Design Sprint) oder mehr (Design Thinking).
- Modularer Aufbau: Durch seinen modularen und iterativen Aufbau passt sich das Innovation Huddle auf die Ausgangssituation des Teams an. Abhängig vom Arbeitsstand kann ein Team jedes der 4 Module als Startpunkt in den Innovation-Huddle-Kreislauf wählen. Die einzelnen Module funktionieren zudem unabhängig und losgelöst von einander. Auch Teams, die keine 12 Stunden für fokussierte Zusammenarbeit finden können, haben dadurch die Chance über mehrere Termine den Innovationsprozess zu durchlaufen.
- Klare Methodik: Jedes Modul des Innovation Huddles besteht aus klar definierten und einfach zugänglichen Methoden. Die vordefinierten Arbeitsschritte ermöglichen es Teams, auch ohne Vorerfahrung im Innovationsmanagement, effizient wertvolle Lösungen für ihre Problemstellungen zu entwickeln. Teams erlernen die eingesetzten Arbeitsmethoden schnell und übertragen sie leicht auf die alltägliche Zusammenarbeit. So lernt das Team beispielsweise, ohne Diskussionen in wenigen Minuten Entscheidungen zu treffen – für das ein oder andere Meeting sicherlich gut anwendbar. Das Modell ist zudem sehr flexibel: Erfahrene Teams können Methoden austauschen und das Innovation Huddle noch stärker auf ihre Bedürfnisse anpassen, ohne den Prozess zu gefährden.
So funktioniert das Innovation Huddle
Das Innovation Huddle besteht aus 4 Modulen, die jeweils eine Phase eines agilen Innovationsprozesses abbilden. Die Module bauen aufeinander auf, funktionieren jedoch auch eigenständig. Da ein Kernprinzip agiler Innovation die iterative und marktnahe Entwicklung von Lösungen ist, hat das Innovation Huddle keinen definierten Start- oder Endpunkt. Die zyklische Darstellung verdeutlicht, dass Lösungen basierend auf neuen Erkenntnissen fortlaufend weiterentwickelt werden sollten, wobei der Innovation Huddle Kreislauf diesen Prozess theoretisch endlos unterstützen kann.
Insight-Modul: Gemeinsame Wissensgrundlage schaffen
Eine gemeinsame Wissensgrundlage ist die Voraussetzung für eine reibungslose Kommunikation im Team. Erst auf dieser Basis entstehen wertvolle Ideen. Im Insight-Modul des Innovation Huddles teilen Teams bestehendes Wissen über Kund*innen, Markt und Wettbewerb. Die strukturierte gemeinsame Aufbereitung dieses Wissens regt alle Teammitglieder an, sich intensiv mit der Zielgruppe und deren Kontext zu beschäftigen. Der Austausch und die Reflexion führen zu einer gemeinsamen Wissensgrundlage. Folgende Schritte beinhaltet das Insight-Modul.
- Proto-Personas befüllen: Proto-Personas sind eine schnelle und effektive Möglichkeit, um ein grundlegendes Verständnis der Zielgruppe zu entwickeln. Identifizieren Sie als Ausgangspunkt, wer Ihre potenziellen Nutzer*innen oder Kunden*innen sein könnten. Pro Zielgruppe sollte Sie eine separate Proto-Persona erstellen. Proto-Personas ähneln einem Steckbrief und fassen zentrale Informationen über einen fiktiven Stellvertreter der Zielgruppe zusammen: Wie heißt die (fiktive) Person und wie sieht sie aus? Welche soziodemographische Merkmale (z. B. Alter, Geschlecht, Familienstad) charakterisieren sie? Welche Ziele und Bedürfnisse hat sie? Welche Barrieren und Probleme muss sie überwinden? Das gemeinsame Erstellen des Proto-Persona Steckbriefs schafft ein gemeinsames Verständnis über die Zielgruppe und ermöglicht, bei späteren Entscheidungen die Kundenperspektive einzubeziehen.
- Customer Journey mappen: Eine Customer Journey beschreibt die Erfahrungen und Interaktionen, die ein*e Kund*n während des gesamten Kauf- und Nutzungsprozesses mit einem Produkt oder einer Dienstleistung hat. Speziell bei der Arbeit an bestehenden Nutzungskontexten bietet es sich daher an, die Proto-Persona durch eine Customer Journey Map zu ergänzen. Dafür bringen Sie zentrale Phasen, Schritte und Touchpoints der Kundenreise in eine chronologische Reihenfolge und evaluieren das Erlebnis der Kund*innen in den jeweiligen Momenten: Wie fühlt sich die Zielgruppe? Welche Gedanken hat sie? Welche Probleme gibt es?
- Marktwissen teilen: Im letzten Schritt des Insight-Moduls betrachten Sie den Kontext der Zielgruppe, indem Sie weitere relevante Informationen über den umgebenden Markt transparent machen. Es kann sich dabei beispielweise um Marktforschungsdaten, Wettbewerbsanalysen oder politisch-rechtliche Rahmenbedingungen handeln, die den Teilnehmenden des Innovation Huddles bei der Zusammenarbeit bekannt sein sollten.
Zeitrahmen: ca. 2 Stunden
Tipp: Hängen Sie die erstellten und zusammengetragenen Informationen gut sichtbar nebeneinander an eine Wand, ein Whiteboard oder ein Flipchart. So entsteht eine “Research-Wall”, die bei der folgenden Kreativarbeit immer wieder hilfreich sein kann.
Optional bietet es sich an, in der Vorbereitung auf das Innovation Huddle oder zu Beginn des Insight-Moduls tatsächlich Kundenforschung zu betreiben. Ein paar Interviews mit Personen aus der Zielgruppe bieten bereits eine solide Grundlage für die Erstellung der Proto-Personas und Customer Journey sowie Inspiration für mögliche Lösungsansätze. Alternativ können Sie Expert*innen für die Zielgruppe (beispielsweise Kolleg*innen aus Vertrieb oder Service) einladen, ihre Perspektiven zu teilen. So stellen Sie sicher, dass das Innovation Huddle auf Basis tatsächlicher Kundenbedürfnisse und nicht nur interner Annahmen über die Zielgruppe fußt.
Challenge-Modul: Klare Problemstellungen definieren
Im Challenge-Modul des Innovation Huddles entsteht im Team ein gemeinsames und einheitliches Verständnis des zu lösenden Problems. Diese Grundlage ist entscheidend, um in der Folge fokussierte und zielführende Lösungen zu entwickeln. Darüber hinaus öffnet das Challenge-Modul den Raum für einen kritischen Austausch über die wichtigsten unerfüllten Bedürfnisse der Zielgruppe. Es bewahrt das Team durch klare Priorisierung vor Überlastung und Verwirrung, da nur an wenigen zentralen Problemen weitergearbeitet wird.
- Problem Mapping erstellen: Im ersten Schritt schafft das Innovation-Huddle-Team Transparenz über die existierenden Probleme, unerfüllten Bedürfnisse oder Erwartungen der Zielgruppe. Es analysiert die gesammelten Herausforderungen kritisch, um Ursachen und Symptome sowie deren Beziehungen sichtbar zu machen. Das Team kann dadurch sicherstellten, nachhaltig an Kernursachen zu arbeiten, anstatt gegen Symptome zu kämpfen.
- “How might we … ?”-Fragen (HMW) erarbeiten: Mit der HMW-Methode überführen Teams die zentralen Kernursachen in lösungsoffene Fragestellungen. HMW-Fragen zeigen klar auf, welches Problem für welche Zielgruppe in welchem Kontext gelöst werden soll. Durch das gemeinsame Erarbeiten der Fragestellung entsteht ein intensiver Austausch über die zu lösenden Kundenprobleme und ein einheitliches Verständnis über die Zielsetzung des weiteren Innovation-Huddle-Prozesses im Team.
- Dot Voting durchführen: Durch eine effiziente Abstimmung mit Punkten entscheidet das Innovation-Huddle-Team abschließend, welche “How might we … ?”-Fragestellung es als Ausgangspunkt für den weiteren Kreativprozess zur Lösungsfindung nutzt. Diese Priorisierung ermöglicht dem Team, fokussiert zu bleiben und sich nicht in zu vielen Problemstellungen zu verlieren.
Zeitrahmen: ca. 1,5 Stunden
Idea-Modul: Kreativ Ideen entwickeln
Im Idea-Modul des Innovation Huddle liegt der Fokus auf der Entwicklung wertvoller Lösungsideen. Das Geheimnis guter Ideen sind viele Ideen. Die eingesetzte Kreativmethodik hilft daher auch Teilnehmenden, die sich selbst nicht für kreativ halten, eine Vielzahl an potentiellen Lösungen zu entwickeln und das kreative Potential des Teams ganzheitlich zu nutzen.
- Design Studio durchlaufen: Bei der Design-Studio-Methode wechseln Teams aus 4 bis 8 Personen bei der Entwicklung von möglichst vielen Ideen wiederholt zwischen Einzelarbeit und Feedbackrunde. So kann jedes Teammitglied eigene Ideen einbringen und erhält strukturiert Feedback und Inspiration durch den Rest der Gruppe. In kurzer Zeit (20 bis 60 Minuten) entstehen so in der Regel 50 bis 150 Lösungsideen.
- Fokus Matrix befüllen: Mit Kreativmethoden wie Design Studio ist es kein Problem, eine große Zahl an Ideen zu entwickeln – umso wichtiger ist es, aus dieser Menge die vielversprechendsten Ideen ohne lange Diskussionen auszusuchen. Dabei hilft dem Innovation-Huddle-Team die Fokus Matrix. Nach einer eventuellen Vorpriorisierung per Dot-Voting evaluiert das Team den Wert der Idee für die Zielgruppe sowie die Umsetzbarkeit jeweils auf einer Skala von 1 bis 4. In der Fokus Matrix ergibt sich so ein Bild, welche Ideen weiter verfolgt werden sollten.
Zeitrahmen: ca. 3 Stunden
Solution-Modul: Wertvolle Lösungen greifbar machen
Im Solution-Modul überführt das Innovation-Huddle-Team die vielversprechendsten Ideen in greifbare Prototypen. In diesem Prozess definiert das Team wesentliche Details der Lösungsansätze und hat die Möglichkeit, den Prototypen anschließend mit Kund*innen, Stakeholder*innen oder Kolleg*innen zu testen. Es ergibt sich so die Chance, frühzeitig zu lernen, ob die entwickelten Lösungen für die Zielgruppe einen Wert stiften, wodurch das Risiko für Fehlinvestitionen deutlich gesenkt wird.
- LoFi Prototyping entwickeln: Mit möglichst einfachen Mitteln macht das Team seine ausgewählten Ideen greifbar. Webseiten, Apps oder sonstige digitale Interfaces können Sie als skizzenhafte Wireframes oder realitätsnahe, interaktive Mock-Ups darstellen. Prozesse, Räume oder Service-Angebote lassen sich mit Papier, Kleber und Stiften mittels Paper Prototyping schnell greifbar machen.
- Value Cards definieren: Die ausgearbeiteten Ideen-Konzepte werden abschließend auf einer Value Card zusammengefasst. So kann sich das Innovation-Huddle-Team kritisch mit den wichtigsten Elementen der Idee und den nächsten Schritten zu weiteren Umsetzung beschäftigen. Die Value Cards können als einheitliche Formate zur Dokumentation von Arbeitsergebnissen aber auch als Grundlage für Pitches oder Business Cases dienen.
Zeitrahmen: 3 bis 6 Stunden
Optional kann das Team zu einer geeigneten Zeit Probanden aus der Zielgruppe einladen, um die entwickelten Prototypen umgehend zu testen. Auf Basis des gesammelten Feedbacks kann das Team den Prototyp in der Folge direkt verbessern und weiterentwickeln.
Nach dem Innovation Huddle ist vor dem Innovation Huddle
Das Innovation Huddle ist flexibel skalierbar. Die erarbeiteten Prototypen aus dem Solution-Modul können beispielsweise im Anschluss direkt im Rahmen eines erneuten Insight-Moduls mit der Zielgruppe getestet werden. Durch die Aneinanderreihung mehrerer Innovation Huddle können Teams schlank und risikoarm auch große Lösungen, Produkte oder ganze Geschäftsmodelle inkrementell (Stück für Stück) entwickeln. Die genutzten Methoden können Sie dazu nach Bedarf anpassen.
Team: Wer gehört ins Innovation Huddle?
Das Innovation Huddle ist ein leicht zugängliches und offenes Format. Es soll jeden dazu anregen, im Arbeitsalltag innovativ zu arbeiten. Grundsätzlich können Sie das Innovation Huddle Team also nach Belieben zusammenstellen. Folgende Faktoren können Sie dabei jedoch berücksichtigen:
- Crossfunktionales Team: Wählen Sie Mitglieder aus verschiedenen Bereichen aus. Kreative Arbeit profitiert von verschiedenen Perspektiven, Erfahrungen und Fähigkeiten. Sie können beispielsweise Mitglieder aus den Bereichen Design, Technologie, Marketing, Business oder Kundenbetreuung auswählen.
- Motivierte und kollaborative Teammitglieder: Wählen Sie Teammitglieder aus, die motiviert und kollaborativ sind. Eine offene und kreative Denkweise ermutigt, auch verrückte Ideen anzusprechen, Fehler zuzulassen und so die Zusammenarbeit fruchtbarer zu gestalten. Finden Sie also Personen, die bereit sind, gemeinsam zu arbeiten und Ideen offen zu teilen.
- Überschaubare Teamgröße: Ein Innovation-Huddle-Team sollte groß genug sein, um verschiedene Perspektiven zu haben, aber nicht so groß, dass die Zusammenarbeit schwierig wird. Eine typische Teamgröße liegt zwischen 4 und 8 Personen. Die Kommunikation und Abstimmung bleibt dadurch einfach, aber das Wissen und die Perspektiven im Team vielseitig genug.
- Macher anstatt Redner: Kreative produktive Arbeit profitiert maßgeblich von Teammitgliedern, die aktiv etwas zur Umsetzung beitragen können. Fokussieren Sie sich bei der Zusammenstellung Ihres Innovation-Huddle-Teams also auf Fachexpert*innen mit praktischen Fähigkeiten. Stakeholder*innen und auch reine Entscheidungsträger*innen sollten nicht zwangsläufig in die Kreativarbeit eingebunden werden, da auch wertvolles Feedback zur falschen Zeit einen Kreativprozess ins Stocken bringen kann. Derartige Feedbackgeber*innen können Sie frühzeitig im Nachgang an das Innovation Huddle einbinden. So steuern sie anhand des greifbaren Prototypen gezielter ihre Impulse bei.
Optional bietet es sich zudem an, Personen mit ausgeprägten Zeichenfähigkeiten oder Design-Hintergrund zum Workshop einzuladen. Diese Expert*innen können bei der Erstellung realitätsnaher Prototypen von unschätzbarem Wert sein.
Der Innovation-Huddle-Coach: Moderator, Facilitator und Kümmerer
Damit sich das Innovation-Huddle-Team voll und ganz auf die kreative Arbeit konzentrieren kann, sollte ein Innovation-Huddle-Coach bestimmt werden, der sich um die Vorbereitung und moderative Durchführung des Innovation Huddle kümmert. Der Huddle Coach erklärt die Methoden, agiert als Zeitnehmer und sorgt dafür, dass das Innovation-Huddle-Team die richtigen Rahmenbedingungen, Arbeitsmaterialen und Räumlichkeiten für die Zusammenarbeit hat. Die Verantwortung für den Erfolg des Innovation Huddle wird dabei jedoch gemeinsam getragen: Der Huddle Coach verantwortet die Rahmenbedingungen und Zusammenarbeit, das Innovation-Huddle-Team die eigentlichen Arbeitsergebnisse.
Raum: In welcher Umgebung kann das Innovation Huddle durchgeführt werden?
Zur Durchführung eines Innovation Huddle braucht es keine außergewöhnlichen Räumlichkeiten. Ein ausreichend großer Raum mit freien Wänden, an denen Arbeitsergebnisse und Post-its Platz haben, reicht völlig aus. Folgende Kriterien an gute Workshop-Umgebungen können jedoch Inspiration für die Wahl eines Raumes liefen und die Produktivität des Teams fördern:
- Bequeme und flexible Möbel: Bequeme und flexible Möbel können den Komfort der Teilnehmenden während des Workshops erhöhen und ihnen ermöglichen, sich zu bewegen und ihre Arbeitspositionen zu ändern. Der Raum sollte dabei ohne großen Aufwand an den jeweiligen Arbeitsmodus angepasst werden können.
- Ausreichend Platz: Eine geräumige Umgebung ermöglicht es den Teilnehmenden, sich frei zu bewegen, und bietet ausreichend Platz für Materialien, Ausrüstung und Gruppenarbeiten.
- Gute Beleuchtung und Belüftung: Eine helle und angenehme Beleuchtung erhöht den Komfort und die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden. Gemeinsam mit regelmäßiger Zufuhr von frischer Luft lässt sich die Konzentration und Stimmung des Teams so lange hoch halten. Sollte nicht ausreichend Tageslicht vorhanden sein, helfen kurze Spaziergänge in den Kaffeepausen aus.
- Gute Akustik: Eine gute Akustik reduziert Störungen und sorgt für eine bessere Sprachverständlichkeit und Konzentration der Teilnehmenden. In Gruppenarbeitsphasen kann dadurch zudem der Geräuschpegel in einem angenehmen Maß gehalten werden.
- Inspirierende Atmosphäre: Eine inspirierende Atmosphäre mit Kunstwerken, Pflanzen und anderen Elementen kann die Kreativität und Motivation der Teilnehmenden erhöhen. Diese sollten dem praktischen Nutzen des Raumes jedoch nicht im Wege stehen, indem beispielsweise Bilder potentielle Arbeitsflächen an den Wänden blockieren.
- Verpflegung und Erfrischungen: Verpflegung und Erfrischungen wie Wasser, Kaffee und Snacks können den Komfort und die Energie der Teilnehmenden erhöhen und helfen, die Konzentration und Produktivität aufrechtzuerhalten.
Sie können das Innovation Huddle auch problemlos digital durchführen. Es sollte dafür die entsprechende technische Infrastruktur und Offenheit im Umgang mit digitalen Kollaborations-Tools vorhanden sein. Grundsätzlich reicht ein beliebiges Tool für Video-Conferencing, (z.B. Microsoft Teams oder Zoom mit Gruppenraum-Funktion) sowie eine virtuelle Kollaborationsumgebung wie Mural oder das Microsoft Whiteboard. Aus unserer Erfahrung entstehen so auch in virtuellen Innovation Huddles gleichwertige Arbeitsergebnisse.
Tipp: Planen Sie für eine virtuelle Durchführung häufigere Pausen ein und machen Sie vorab einen Technik-Check mit den Teilnehmern.
Wo können Sie das Innovation Huddle einsetzen?
Das Innovation Huddle hilft Teams dabei, schnell prototypische Lösungen für komplizierte Problemstellungen zu entwickeln. Es eignet sich daher für ein vielfältiges Aufgabenspektrum – von Herausforderungen in der eigenen Zusammenarbeit bis hin zur (Weiter-)Entwicklung von Geschäftsmodellen. Für folgende Kontexte kommt das Innovation Huddle beispielsweise in Frage.
Entwicklung neuer Produkte und Services
Das Innovation Huddle eignet sich ideal zur schlanken und schnellen Entwicklung neuer Produkte oder Services. Es befähigt Teams dazu, auf der “grünen Wiese” eine Vielzahl von Lösungsideen für unerfüllte Kundenbedürfnisse zu entwickeln und diese mit geringem Aufwand in testbare Prototypen zu überführen. Auf dieser Basis können Produkt- und Servicekonzepte schnell mit der Zielgruppe getestet und validiert werden. Das Risiko für Fehlinvestitionen reduziert sich dadurch frühzeitig. Auch die Verbesserung oder Erweiterung bestehender Produkte und Services kommt dabei in Betracht.
Projektbeispiele aus der Entwicklung neuer Produkte und Services
Hier eine Auswahl relevanter Projekte, in denen wir das Innovation Huddle erfolgreich eingesetzt haben:
- Verbesserung des Nutzererlebnis bei einem Sharing-Anbieter: Erforschung der größten Barrieren potentieller Kund*innen bei der Nutzung des Shared-Mobility-Angebots sowie die prototypische Entwicklung und Testung von app-basierten Lösungskonzepten mit der Zielgruppe.
- Entwicklung eines Produktportfolios im Kreativbereich: Erforschung und Definition einer neuen Zielgruppe sowie die Entwicklung eines passenden Produktportfolios inkl. passender Marketingstrategie.
- Konzeption eines Services für Paketabholstationen: Konzeption und Test des Omnichannel-Erlebnisses eines Services für Paketabholstationen
Konzeption digitaler Plattformen und Interfaces
Auch für die Entwicklung neuer digitaler Kontaktpunkte entlang der Kundenreise eignet sich der Einsatz des Innovation Huddles. In weniger als zwei Tagen können dabei detaillierte und realitätsnahe Prototypen für die Nutzeroberfläche von Webseiten, Apps oder Bedienfeldern von Maschinen entstehen.
Projektbeispiele aus der Entwicklung digitaler Plattformen und Interfaces
Auch in diesem Anwendungskontext haben wir mit dem Innovation Huddle Innovationsprozesse erfolgreich begleiten können. Hier eine Auswahl:
- Entwicklung der Nutzeroberfläche eines Marktdaten-Portals: Erforschung der Kundenbedürfnisse zur Auswahl der passenden technischen Infrastruktur sowie prototypische Entwicklung der Benutzeroberfläche zum Up- und Download von Marktdaten inkl. Nutzertests zur Validierung des entwickelten Designs.
- Konzeption eines Patientenportals: Unterstützung von Patienten mit schweren Erkrankungen durch die Konzeption eines nutzerfreundlichen Patientenportals als zentrale Plattform für Wissen und Hilfestellung im Umgang mit der eigenen Erkrankung.
Definition zukunftsfähiger Geschäftsmodelle
Das Innovation Huddle eignet sich auch, um bestehende Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln oder neue Geschäftsmodelle zu definieren. Der co-creative Ansatz schafft dabei im Team ein tiefes Verständnis für die wirtschaftlichen Zusammenhänge des Geschäftsmodells und fördert dadurch das unternehmerische Denken der Beteiligten.
Projektbeispiele aus der Entwicklung von Geschäftsmodellen
Speziell bei der Geschäftsmodellentwicklung ist es notwendig, mehrere Innovation Huddle durchzuführen, um von der ersten Idee bis zur tatsächlichen Markteinführung zu gelangen. Hier einige Projektbeispiele von Me & Company:
- Erweiterung des Geschäftsmodellportfolios eines Logistikunternehmens: Nutzerzentrierte Evaluation des bestehenden Portfolios in Bezug auf seine Zukunftsfähigkeit sowie strategische Erweiterung des Portfolios um neue digitale Geschäftsmodelle. Abschließende Bewertung des neuen Portfolios mit Marktexpert*innen.
- Anpassung eines Geschäftsmodells im Bereich Kollaborationstools auf neue Märkte: Analyse der Marktanforderungen und Anpassung des bestehenden Geschäftsmodells auf Besonderheiten vor dem Markteintritt. Anschließende Entwicklung der Service-Angebote mit dem Innovation Huddle.
Verbesserung der Zusammenarbeit und Change-Prozesse
Das Innovation Huddle kann auch in der fortlaufenden Verbesserung der Zusammenarbeit in Teams oder ganzen Unternehmen eingesetzt werden. Durch die nutzerzentrierte Vorgehensweise eignet es sich speziell für Veränderungsprozesse. Indem Veränderungen frühzeitig mit Mitarbeitenden prototypisch getestet werden, steigt die Beteiligung der Belegschaft und das Risiko für das Scheitern von Change-Projekte sinkt. Auch bei der Entwicklung interner Tools und Rahmenbedingungen stiftet das schlanke Innovation-Huddle-Format einen großen Wert, indem die Nutzerbedürfnisse frühzeitig in die Konzeption einbezogen werden.
Projektbeispiele aus Change-Prozessen
Viele Change-Projekte scheitern, weil es an Empathie für die Betroffenen mangelt. Auch interne Tools erschweren häufig die Zusammenarbeit mehr, als sie Wert stiften. Hier einige Projektbeispiele aus unserer Arbeit:
- Entwicklung eines lebhaften Intranets: Nutzerzentrierte Entwicklung eines interaktiven Klick-Dummys zur Belebung der Kommunikation und des Zusammenhalts in der Organisation nach der Covid-Pandemie Durchführung von Nutzertest zur Validierung des Konzepts vor der tatsächlichen Entwicklung.
- Entwicklung einer neuen, agilen Organisationsstruktur: Prototypische Entwicklung einer neuen Organisationsstruktur zur Förderung agiler Arbeit sowie Aufbrechen bestehender Silos inkl. Evaluierung und Verbesserung des Konzepts mit den Mitarbeitenden der Organisation.
- Prozessoptimierung in der Produktion: Crossfunktionale Zusammenarbeit zur Analyse und Verschlankung von industriellen Produktionsprozessen zur Ermöglichung agiler und prototypischer Arbeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg.
Kulturveränderung und Steigerung der Innovationskraft
Das Innovation Huddle kann auch genutzt werden, um eine Kultur der Innovation im Unternehmen zu fördern. Die Durchführung steigert das Bewusstsein der Anwender*innen für die Bedürfnisse der Zielgruppe und die Bedeutung von agiler Innovation im Unternehmen. Zudem verbessert die bereichsübergreifende Zusammenstellung des Innovation-Huddle-Teams die Zusammenarbeit zwischen den Teams in der Organisation. Die schnellen und wertvollen Arbeitsergebnisse wirken inspirierend und zeigen auf, wie agil die Zusammenarbeit funktionieren könnte. So entsteht ein Umdenken und Betriebsblindheit wird aufgelöst.
Das Innovation Huddle ist die methodische Variante des Wandspruchs: ``Alle sagten, 'Das geht nicht!' Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.``
Innovation Huddle vs. Design Thinking und Design Sprint
Das Innovation Huddle reiht sich in eine Reihe etablierter Innovations-Frameworks ein. Uns ist wichtig klarzustellen: Wir sind große Fans von Design Thinking und Co. Als Agile Coaches und Service Designer nutzen wir diese Frameworks gerne und häufig. Dabei entscheidet jedoch der Kontext, welches Framework für die Zusammenarbeit den größten Wert stiftet. Jedes Vorgehensmodell hat seine Stärken und Schwächen, sodass wir im Folgenden aufzeigen wollen, was die bekanntesten Frameworks ausmacht und in welchem Kontext sie ihr größtes Potential entfalten können.
Design Thinking: Ein kurzer Überblick
Auch Design Thinking ist ein iterativer Innovationsprozess, der aus verschiedenen Phasen besteht und in multidisziplinären Teams durchgeführt wird. Folgende fünf Phasen definieren den Ablauf eines Design Thinking Prozesses:
- Verstehen: In dieser Phase geht es darum, ein tiefes Verständnis für das Problem oder die Herausforderung zu entwickeln, die gelöst werden soll. Das Team sammelt Informationen und Daten, führt Interviews mit Stakeholder*innen und versucht, die Perspektiven der Benutzer*innen zu verstehen.
- Beobachten: In dieser Phase beobachtet das Team die Benutzer*innen und ihre Interaktionen mit dem Problem oder der Herausforderung, um ein besseres Verständnis für ihre Bedürfnisse und Verhaltensweisen zu gewinnen.
- Definieren: In dieser Phase wird das Problem definiert und der Fokus auf spezifische Herausforderungen oder Bedürfnisse der Benutzer*innen gelegt. Das Team erstellt dazu beispielsweise Personas und Empathy Maps, um sich in die Benutzer*innen hineinzuversetzen, ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und auf dieser Basis zentrale Problemstellungen zu definieren.
- Ideen generieren: In dieser Phase generiert das Team kreative Ideen und Lösungen, die auf den Bedürfnissen der Benutzer*innen basieren. Es setzt verschiedene Methoden wie Brainstorming, Mindmapping und Kreativitätstechniken ein, um möglichst viele Ideen zu sammeln. Ab Ende der Ideen-Phase bewertet das Team die entwickelten Ideen und fokussiert sich auf einige wenige.
- Prototypen entwickeln: In dieser Phase entwickelt das Team ausgewählte Ideen zu einfachen Prototypen oder Modellen, um schnell Feedback von Benutzern*innen zu erhalten und die Ideen weiter zu verbessern. Die Prototypen können in verschiedenen Formen erstellt werden, z. B. als Skizzen, Mock-ups oder einfache Modelle.
Diese Phasen sind iterativ und werden wiederholt, bis das Team eine innovative Lösung entwickelt hat, die den Bedürfnissen der Benutzer*innen entspricht. Der Design-Thinking-Prozess fördert eine kollaborative, experimentelle und iterative Herangehensweise, um eine menschenzentrierte Lösung zu entwickeln.
Dauer des Design-Thinking-Prozesses
Die Dauer eines Design-Thinking-Prozesses hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Komplexität des Problems, der Größe des Teams, den verfügbaren Ressourcen und dem gewünschten Ergebnis. In der Regel dauert ein Design-Thinking-Prozess zwischen 4 Wochen und 6 Monaten.
Die Idee hinter Design Thinking ist es, einen iterativen, experimentellen Ansatz zu verfolgen, bei dem das Team kontinuierlich Feedback von den Benutzer*innen und anderen Stakeholder*innen einholt und die Lösungen iterativ verbessert. Daher kann das Team den Prozess auch nach Abschluss der ursprünglichen Design-Thinking-Phase fortsetzen, um die Lösung weiter zu verfeinern und zu verbessern.
Design Thinking entfaltet seine ganze Wirkung, wenn sich ein Team über längere Zeit auf ein Projekt fokussieren kann. Der Design-Thinking-Prozess kann theoretisch in einem Workshop durchlaufen werden. In unserer Praxis erleben wir aber, dass die wertvollsten Ergebnisse entstehen, wenn das Team mehr Zeit hat, um zusammenzuwachsen und eine gewisse Expertise für unterschiedliche Innovationsmethoden zu entwickeln. Besonders wertvoll ist Design Thinking, wenn ein Team zudem “auf der grünen Wiese” starten kann und sehr offen mit umfangreicher Kundenforschung in den Innovationsprozess startet – idealerweise ohne eine Lösungsidee im Kopf zu haben.
Design Sprint: ein kurzer Überblick
Der Design Sprint ist grundsätzlich eine strukturierte und verkürzte Version des Design-Thinking-Prozesses, der in einem intensiven, mehrtägigen Workshop durchgeführt wird. Der Zweck eines Design Sprints ist es, schnell innovative Lösungen für komplexe, aber relativ klar eingegrenzte Herausforderungen zu entwickeln.
Der ursprünglich 5-tägige Design Sprint wurde von AJ&Smart auf 4 Tage verkürzt und folgt dem folgenden Ablauf mit 9 Schritten:
Tag 1: Verstehen und Skizzieren
- Schritt 1 – Verstehen: Das Team definiert das Problem und sammelt Informationen. Es interviewt Kund*innen oder Expert*innen und sammelt relevante Daten, um das Problem zu verstehen.
- Schritt 2 – Skizzieren: Jedes Teammitglied erstellt individuelle Skizzen zur Lösung des Problems.
Tag 2: Entscheiden und Prototyping
- Schritt 3 – Entscheiden: Das Team präsentiert seine Skizzen und wählt die beste Lösung aus.
- Schritt 4 – Prototyping: Das Team erstellt einen einfachen Prototypen der ausgewählten Lösung.
Tag 3: Testen und Feedback
- Schritt 5: -Testen: Das Team testet den Prototypen und sammelt Feedback von Nutzer*innen.
- Schritt 6 – Feedback: Das Team wertet das Feedback aus und plant Änderungen am Prototypen.
Tag 4: Umsetzen und Abschluss
- Schritt 7: – Umsetzen: Das Team setzt das Feedback um und arbeitet an einer finalen Version des Produkts.
- Schritt 8 – Abschluss: Das Team präsentiert die finale Version des Produkts und reflektiert über den Prozess.
Wichtig: Die genaue Aufteilung der Schritte auf die Tage hängt von den individuellen Bedürfnissen und dem Zeitrahmen des Teams ab.
Die Idee hinter einem Design Sprint ist es, schnell und effektiv zu sein und eine kreative und iterative Herangehensweise zu fördern, um innovative Lösungen zu entwickeln. Ähnlich wie das Innovation Huddle eignet sich das Framework besonders für relativ klar umrissene Problemstellungen, die in 4 Tagen lösbar sind. Es bietet aber auch die Chance, durch mehrfache Wiederholung größere Projekte umzusetzen. Idealerweise sollten die 4 Tage fokussiert und am Stück durchgeführt werden, um wiederholtes Onboarding und den Verlust von Wissen durch längere Unterbrechungen zu vermeiden.
Vorteile des Innovation Huddle
Die Vorteile des Innovation Huddles gegenüber Design Thinking und Design Sprint sind speziell die kürzere Zeit zur Durchführung sowie die klar definierte Methodik in den einzelnen Modulen. So passt das Innovation Huddle besser in den Alltag von Teams, die nicht hauptsächlich in Innovationsprozessen arbeiten. Zweitägige Workshops sind deutlich einfacher zu koordinieren und neben dem Tagesgeschäft durchzuführen als längere Innovationprozesse. Speziell in einer schnell-veränderlichen Welt, ist es umso wichtiger, dass möglichst viele Menschen in einer Organisation zu effizientem, innovativem Arbeiten befähigt werden. Hier setzt das Innovation Huddle an und bietet durch seine überschaubare Größe und klare Methodik einen einfachen Zugang zu agiler Innovation, auch ohne Vorerfahrung.
Fazit: Innovation Huddle für Innovation in jedem Team
Mit dem Innovation Huddle haben wir ein Innovations-Framework geschaffen, dass agile Innovation aus vereinzelten Leuchtturm-Projekten in den Arbeitsalltag jedes Teams bringt. In nur 12 Stunden können Teams auch ohne Vorerfahrung im Innovationsmanagement schnell wertvolle Lösungen für komplizierte Probleme entwickeln – von der Verbesserung der eigenen Zusammenarbeit bis zur Entwicklung neuer Produkte oder Geschäftsmodelle. Die vier Module des Innovation Huddle bilden dazu jeweils zentrale Phasen agiler Innovationsprozesse ab:
- Insight-Modul: Empathie für die Zielgruppe vertiefen
- Challenge-Modul: ein gemeinsames Problemverständnis entwickeln
- Idea-Modul: vielfältige Lösungsideen generieren
- Solution-Modul: vielversprechende Ideen erlebbar und überprüfbar machen
Die co-kreative, agile Arbeit im Rahmen des Innovation Huddle zeigt auf, dass wertvolle Lösungen schnell entstehen können und leistet dadurch auch einen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft und -kultur im Unternehmen. Die klar definierte Methodik macht das Framework leicht zugänglich, einfach anwendbar und übertragbar auf alltägliche Aufgaben.